Auf eine Anfrage der Linksfraktion antwortet die Stadt Frankfurt, dass beim Bauprojekt FOUR Frankfurt nur 78 geförderte von insgesamt 600 Wohnungen geplant sind. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:
„Das FOUR Frankfurt ist eine klimaschädliche und sozialpolitische Katastrophe. Es ist ein weiteres trauriges Beispiel für eine verfehlte Stadtpolitik, die an den Bedürfnissen der Menschen völlig vorbeigeht. Mitten im Herzen Frankfurts werden gerade vier Stahlkolosse des Kommerzes und der Verschwendung aus dem Boden gestampft. Es entstehen teure Büros, ein Luxushotel und Eigentumswohnungen. Bei so vielen neuen Arbeitsplätzen und Wohnungen mitten im Zentrum, wird die Infrastruktur kollabieren. Ein Tempel für die Reichen entsteht anstatt Wohnraum für alle. Denn nur mickrige 13 Prozent geförderte Wohnungen sind geplant, obwohl die vorgeschriebene Quote mit 30 Prozent mindestens doppelt so hoch ist. Nur knapp 40 Sozialwohnungen bei über 500 Luxuswohnungen: Das ist ein Missverhältnis und leider exemplarisch für die unternehmerische Stadt Frankfurt, die Investor*innen den roten Teppich ausrollt. Wie lang die Sozialbindungen genau bestehen bleiben, ist zudem ungewiss.“
Yilmaz kritisiert: „Wenn Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) sagt, dass er sich über das Projekt freut, weil die Stadt neue Plätze für alle schaffen will, ist das ein Hohn auf alle Mieter*innen in prekären Lagen.[1] Eine Dachterrasse oder ein Spielplatz macht es noch lange nicht zu einem sozialen Projekt, wenn fast kein bezahlbarer Wohnraum entsteht. Aber gerade sozialer und leistbarer Wohnraum wird in der Stadt dringend gebraucht.“
Yilmaz abschließend: „Es ist an der Zeit, Wohnen als Menschenrecht zu begreifen und nicht als Ware, mit der Profit gemacht wird. Schluss mit Projekten wie dem FOUR Frankfurt. Jede Luxuswohnung ist eine zu viel. Frankfurt braucht eine Kehrtwende in der Stadtentwicklungspolitik hin zu Wohnraum für alle.“
Das FOUR Frankfurt wird vom Investor Groß & Partner gebaut. Die Fertigstellung ist für 2025 vorgesehen.
[1] Instagram-Video von @FOURFrankfurt vom 16. Oktober 2024