Letzte Woche haben wir mit spannenden Gäst*innen bei einer Diskussion im Saalbau Gutleut über Wohnungsnot und Lösungswege daraus diskutiert. Stadtforscherin Tabea Latocha hat uns durch den Abend begleitet und die zunehmende Vermarktlichung des Wohnens problematisiert. In allen Großstädten sind ähnlich dramatische Entwicklungen zu beobachten. Explodierende Mieten, eine hohe Mietbelastung, immer mehr Wohnungslose, Mangel an Sozialwohnungen, tägliche Zwangsräumungen.
Aus Berlin berichtete Bana Mahmood, aktiv in der Initiative Deutsche Wohnen & Co. Enteignen, eindrucksvoll über die Notwendigkeit einer Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne, für die 2021 mit 59,1 % für die #Enteignung großer Wohnungsunternehmen gestimmt haben. Die konkrete Umsetzung wird jedoch aktiv von der Politik die Umsetzung aktiv blockiert. Bana berichtete über den aktuellen Stand der Initiative und über Erfolge beim Mieter*innen-Organizing.
Eyup Yilmaz, Sprecher der Linkfraktion für Wohnen, sprach über einen zentralen Aspekt für bezahlbaren Wohnraum: Grund und Boden. Wo privatisiert wird, entsteht kein bezahlbarer Wohnraum. Öffentliche Wohnungsgesellschaften wie die ABG Holding oder Nassauische Heimstätte stehen besonders in der Verantwortung und dürfen nicht wie profitorientierte Wohnungsunternehmen agieren. Sie müssen endlich mehr Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum schaffen, statt mit privaten Investoren Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser zu bauen. Außerdem braucht es dauerhafte Sozialbindungen: „Einmal sozial, immer sozial!“
Anstelle von Andrej Holm, der kurzfristig absagen musste, berichtete Stadtforscherin Dr. Sarah Klosterkamp über ihre Forschung zu Zwangsräumungen, Logiken im Gerichtssaal und die Klassenjustiz dahinter. Alle 15 Minuten verliert in Frankfurt jemand seine Wohnung, denn länger dauert ein Räumungsprozess nicht. Da die Betroffenen oft keinen Beistand im Rechtsbeistand vor Gericht haben, ist eine solidarische Prozessbergleitung umso wichtiger.
Was wir brauchen:
✅ Sozialer Wohnungsbau jetzt
✅ Vergesellschaftung umsetzen
✅ Privatisierung stoppen
✅ Wohnraum zurück in öffentliche Hand
✅ Gesetz gegen Leerstand und Spekulation einführen
✅ Bundesweiter Mietendeckel
✅ Solidarität mit Mietenden
Danke an alle, die dabei waren!