Rechenzentren sind keine Chance

Anlässlich einer Studie, die die regionalökonomische Bedeutung von Rechenzentren in Frankfurt und der Rhein-Main-Region einschätzt, äußert sich Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Rechenzentren sind Riesenstromfresser, verbrauchen viel Fläche und schaffen kaum Arbeitsplätze. Ihre Betreiber sind oft internationale Unternehmen, die in ihre Geschäftsbeziehungen keinen Einblick lassen. Dass die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) keine Probleme mit dieser Branche hat und sie als Chance bezeichnet, ist zutiefst besorgniserregend. In Frankfurt sehen wir derzeit Netzengpässe und Anschlussverzögerungen. Faktisch haben sich die Rechenzentrumsbetreiber schon heute sämtliche Stromkapazitäten, die irgendwie in Frankfurt zu kriegen sind, gesichert. Dabei sind die Rechenzentren bei Weitem nicht die einzigen, die Strom benötigen: Auch für die Wärmewende in Frankfurt wird Strom gebraucht – und hier erleben wir jetzt schon, wie die fehlende Anschlusskapazität zielführende Projekte wie Großwärmepumpen verunmöglicht.“

Das Rechenzentrum FRA7 wurde beim Spatenstich noch gefeiert, als Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit durch Abwärmenutzung. Knapp ein Jahr später habe das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Energieversorger EON verkündet, um für den weiteren Ausbau gasbetriebene Generatoren zu nutzen. Mehler-Würzbach weiter: „Die Stadt muss sich ehrlich machen: Die steigende Stromnachfrage der Rechenzentren steht in direkter Konkurrenz zur klimaneutralen Stadtentwicklung. Wenn Frau Wüst die Klimaziele der Stadt über Bord werfen will, dann sind Rechenzentren in der Tat kein Problem.“

Es gebe noch weitere Probleme mit dem Zubau weiterer Rechenzentren, vom fehlenden Konzept für die Nutzung von Abwärme bis hin zur Frage, wer den kostenintensiven Netzausbau für den Stromhunger der Rechenzentren denn bezahlen wird.

Mehler-Würzbach abschließend: „Es stellt sich die Frage: Welchen Preis zahlen Gesellschaft und Endkonsument*innen dafür? Schon jetzt steht fast ein Drittel aller in Deutschland angesiedelten Rechenzentren in Frankfurt. Das reicht. Wir fordern ein Verbot von Neuzulassungen von Rechenzentren in Frankfurt. Zwei Beispiele wie es besser geht: Dublin lässt keine neuen Anschlüsse bereitstellen, in Singapur gab es ein Stopp von Neuzulassungen zwischen 2019 und 2022, mittlerweile gibt es sehr strenge Auflagen an die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Rechenzentren sind keine Chance. Im Gegenteil: Wir haben ein Problem.“

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Neuer Stadtteil der Quartiere: Frankfurt rollt Investoren den roten Teppich aus

Im heutigen Haupt- und Finanzausschuss wird über die Zukunft des neuen Stadtteils „Stadtteil der Quartiere“ debattiert. Die Rest-Koalition aus SPD, Grüne und Volt wird dabei dem Antrag der CDU zustimmen, das sogenannte Quartier „Produktives Praunheim“ prioritär zu entwickeln. Die Linksfraktion hat einen eigenen Antrag eingebracht und besondere Maßgaben für den neuen Stadtteil formuliert. Dazu Dominike Pauli, wohnungs- und planungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Wir sind bestürzt darüber, dass die Römerkoalition solche Zugeständnisse an die CDU macht und kleinbeigibt. Jetzt gibt es eine Mehrheit für die investorenfreundlichen Pläne, genau das Quartier zuerst zu entwickeln, das zu einem Großteil in privatwirtschaftlicher Hand ist. Dort werden Investoren das verwirklichen, was sie am besten können: Profite mit Wohnraum generieren und die Wohnungsnot weiter verschärfen. Die Stadt Frankfurt gibt die Möglichkeit, auf städtischen Flächen möglichst viel bezahlbaren Wohnraum selbst zu realisieren, aus der Hand. Der neue Stadtteil im Nordwesten wird somit, anders als behauptet, kein sozialökologisches Vorzeigequartier, sondern ein zweites Riedberg. Die Koalition begeht hier den kapitalen Fehler, in dem sie nicht das sogenannte ‚Lachgrabenquartier‘, das zu über 90 Prozent in städtischer Hand ist, priorisiert. Auch der verzögerte Bau dieses Quartiers wird vor dem Hintergrund steigender Baukosten zu einem Preisanstieg bei den Mieten führen und die Bezahlbarkeit gefährden. Nur durch die konsequente Nutzung öffentlicher Flächen als Steuerungsinstrument kann Spekulation und Verdrängung verhindert werden. Das nicht zutun, ist verheerend.“

Beim neuen Stadtteil handele sich um ein Riesenprojekt, deshalb müsse mit aller Bedacht entwickelt werden. Pauli weiter: „Für die Linksfraktion ist bei der Errichtung eines neuen Quartiers elementar, dass nicht um jeden Preis gebaut wird.  Es muss dem Bedarf an bezahlbaren Wohnraum entsprechend und ökologisch verantwortungsvoll entwickelt werden. Wir stimmen einem neuen Stadtteil nur unter der Maßgabe zu, wenn auf städtischen Flächen ausschließlich bezahlbarer und geförderter Wohnraum entsteht. Ziel muss sein, seitens der Stadt so viele private Flächen wie möglich anzukaufen, um eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung voranzutreiben. Den Bau von Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäusern lehnen wir entschieden ab.“

Mit Bedacht zu planen bedeute konkret, eine stufenweise Entwicklung vorzunehmen. Pauli fordert: „Das ‚Lachgrabenquartier“ soll priorisiert werden. Erst nach sorgfältiger Prüfung nach ökologischen und klimatischen Aspekten, besonders bezüglich nachhaltigem Bauen, der sozialen Stadtteil- und Verkehrsinfrastrukturversorgung, der Analyse der Luftströme in die Stadt, den Klimafolgen und den Auswirkungen der Bebauung auf die Artenvielfalt, kann die Entwicklung weiterer Quartiere erfolgen.“

Pauli abschließend: „Frankfurt muss endlich anfangen, die Bedarfe und Nöte der Menschen ernst zu nehmen. Wir dürfen nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Tausende müssen seit Jahren in menschenunwürdigen Notunterkünften verharren. Zwei Drittel der Menschen in dieser Stadt haben vom Einkommen her Anspruch auf eine geförderte Wohnung. Viele müssen die Stadt verlassen, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Der neue Stadtteil könnte eine Chance für Frankfurt sein, die jedoch vertan wird, wenn weitere Luxuswohnungen gebaut werden. Frankfurt braucht endlich bezahlbaren Wohnraum für alle.“

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Frankfurt leg` ne Schippe drauf!

Nach Ansicht der Linken muss die in dem Magistratsvortrag M 177 zur Personalgewinnung und -bindung von pädagogischem Personal geplante Arbeitsmarktzulage auf alle städtischen Beschäftigten als Ballungsraumzulage ausgeweitet werden.

Dazu Monika Christann, personalpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Dass die Stadt Frankfurt bei der Personalgewinnung und -bindung endlich was tun muss, um die Handlungsfähigkeit der Verwaltung und die öffentliche Daseinsvorsorge zu gewährleisten, hat jetzt auch endlich der Magistrat erkannt. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, warum eine Gehaltszulage nur für Teile der Beschäftigten gelten soll. Alle Beschäftigten der Stadt Frankfurt sind wichtige Bausteine für das Gemeinwohl und alle Beschäftigten stehen vor denselben Herausforderungen – den vergleichsweise hohen Lebenserhaltungskosten in Frankfurt. In dieser Situation durch eine Arbeitsmarktzulage nur Teilen des pädagogischen Personals zu helfen, ist sozial ungerecht und spaltet die Gesamtbelegschaft der Stadt Frankfurt.“

Mit dem anhaltendem Wachstum Frankfurts steht die Stadt schon jetzt vor immens großen Herausforderungen, die durch die Verrentung von vielen städtischen Beschäftigten in naher Zukunft weiter zunehmen werden.

„Bei der Stadt herrscht jetzt schon Personalmangel. So gibt es aktuell lediglich einen Stellenbesetzungsgrad von etwa 85 Prozent. Das führt zu einem enormen Druck auf das vorhandene Personal. Um in Zukunft Personal neu zu besetzen und zu halten, braucht es Maßnahmen, die über die des Magistratsvortrags hinausgehen. Deswegen fordern wir eine Ballungsraumzulage für alle städtischen Beschäftigten über 300 Euro (brutto) als Festbetrag unabhängig von der Regelarbeitszeit. In der jetzigen Vorlage wird durch die Kopplung an die Arbeitszeiten bereits prekarisierte Beschäftigung schlechtergestellt. Darüber hinaus ist die Zulage zeitlich nicht zu befristen und diese an die Tarifsteigerungen anzupassen sowie die Wirkung dieser Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren. Hierfür haben wir einen Zu-Antrag eingebracht, der diese Punkte sicherstellen soll, damit alle Beschäftigten der Stadt die Anerkennung und Wertschätzung erhalten, die sie verdienen“, so Christann abschließend.

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Linke unterstützt Schulstreik gegen die Wehrpflicht

Am 5. Dezember streiken Schüler*innen in ganz Deutschland, um gegen die bevorstehende Wiedereinführung der Wehrpflicht zu protestieren. Hintergrund ist die für Freitag geplante Abstimmung im Bundestag über die Wehrdienstreform. Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Die Kinder und Jugendlichen haben das Recht, auf die Straße zu gehen, um sich in der Debatte um die Einführung der Wehrpflicht Gehör zu verschaffen. Denn bisher wurden ihre Stimmen und ihre Perspektiven, wie so oft in der Vergangenheit – Stichwort Coronamaßnahmen – nicht berücksichtigt. Im Zweifel sind es doch sie, die als Kanonenfutter an die Front gezwungen werden. Wir von der Partei Die Linke unterstützen die Proteste und jegliche Form des Widerstands gegen die Wehrpflicht und rufen zur Teilnahme am Streik auf.“

Schon seit Langem versucht die Bundeswehr durch teure Werbekampagnen, die gezielt Kinder und Jugendliche ansprechen, junge Menschen für den Wehrdienst zu begeistern.
„Die ganzen teuren Maßnahmen der Bundeswehr, um junge Menschen zu locken, haben nichts gebracht. Weder die Werbung auf Bussen und Straßenbahnen, noch die Popcorntüten im Kino, die YouTube-Serien, die PC-Spiele, die Messeauftritte, die Bundeswehr-Ultras bei Fußball-Länderspielen oder beim Football und auch nicht der Panzer auf dem Hessentag haben die gewünschte Wirkung erzielt. Selbst die unsäglichen Besuche der Bundeswehr an Schulen waren wirkungslos. Junge Menschen wissen genau, was Krieg bedeutet: die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage. Jetzt wird also auf Zwang gesetzt. Dagegen müssen sich die jungen Menschen wehren und dabei von der Kommune unterstützt werden. Hierfür hat unsere Fraktion einen Antrag eingebracht“, so Dalhoff.

Streik gegen die Wehrpflicht & alle Zwangsdienste!
5.12.2025
Frankfurt: 12 Uhr, Willy-Brandt-Platz

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Erneut das 1. Revier – Endlich Konsequenzen ziehen

Das Verhalten von Polizeibeamt*innen des Polizeireviers I in Frankfurt am Main steht erneut in der Kritik. Anlass ist der Bericht einer Zeugin, die detailliert das Fehlverhalten der Beamt*innen schildert.

„Der Bericht der Augenzeugin ist schockierend und zeigt, in welchem Maße und mit welcher Selbstverständlichkeit die Beamt*innen gegen Recht verstoßen. Es gibt keine Ausreden mehr. Wir müssen in Frankfurt und Hessen endlich breit über Polizeigewalt und die Verrohung der Einsatzkräfte sprechen. Auch zum Schutz der Frankfurter*innen, die diesem Verhalten immer wieder schutzlos ausgeliefert sind, während die CDU ihre law-and-order Ideologie vorantreibt und den Sicherheitsbehörden immer mehr Zugriffsrechte ermöglicht“, so Daniela Mehler-Würzbach, Stadtverordnete der Fraktion Die Linke im Römer.

Das Polizeirevier I in Frankfurt steht seit längerem immer wieder im Mittelpunkt diverser Ermittlungen, wie des Verdachts der Körperverletzung im Amt, Strafvereitelung im Amt, Verfolgung Unschuldiger oder Chatgruppen der Beamt*innen mit menschenverachtenden Inhalten so wie, eine mögliche Datenweitergabe im Rahmen der Drohschreiben des „NSU 2.0“.

„Die Vorgänge in diesem Polizeirevier zeigen, und das macht der jüngste Bericht noch einmal sehr deutlich, wie sehr wir einen Polizeibeauftragten brauchen. Wer hat angesichts dieser Informationen noch das Vertrauen, sich an die Polizei zu wenden, geschweige denn, wenn man selbst polizeiliches Fehlverhalten erlebt oder beobachtet hat? Die bisherigen Beteuerungen des Ministers nach Aufklärung und Austausch des Personals helfen hier wenig. Um das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei wiederherzustellen, benötigt diese eine unabhängige externe Kontrolle“, so Mehler-Würzbach abschließend.

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Fünf Jahre Stillstand: Schutz der Grünen Lunge jetzt

In der morgigen Sitzung des Planungsausschusses am 2. Dezember wird über den Erhalt der „Grünen Lunge”, einem 16 Hektar großen Naturareal im Nordend, diskutiert. Die Linksfraktion fordert den Schutz der Grünflächen, eine Bebauung nur auf bereits versiegelten Flächen sowie die Öffnung der Gärten für die Allgemeinheit. Dazu äußert sich Dominike Pauli, wohnungs- und planungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Vor fast fünf Jahren wurde im Koalitionsvertrag der Römerkoalition festgehalten, dass die Grüne Lunge erhalten werden soll. Jetzt, am Ende der Wahlperiode, ist die Stadtregierung keinen Zentimeter weitergekommen. Es ist nach wie vor möglich, dass dort künftig ein profitorientierter Investor zum Zuge kommt und auf Kosten des Klimas Luxuswohnungen für Reiche errichtet. Das muss um jeden Preis verhindert werden. Der Spekulation mit Wohnraum kann nur Einhalt geboten werden, indem man sich verbindlich von den alten Plänen verabschiedet. Dazu muss die Koalition endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen und einen neuen Bebauungsplan aufstellen. Es ist grundfalsch, ein solch wichtiges Thema so lange vor sich herzuschieben und zu erwarten, dass es irgendwann in Vergessenheit gerät. Das Gegenteil ist der Fall: Die Initiativen und die Stadtgesellschaft stehen fest hinter dem Schutz der Grünen Lunge.“

Martina van Holst, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Ortsbeirat 3, ergänzt: „Die Grüne Lunge im dicht besiedelten Nordend ist ein unverzichtbarer, innerstädtischer Klimaregulator, der Hitze reduziert, Wasser speichert und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Gleichzeitig schafft sie dringend benötigte soziale Freiräume und stärkt die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtgesellschaft. Dafür muss in Zusammenarbeit mit den Initiativen vor Ort eine Öffnung der Grünflächen für die Allgemeinheit angestrebt werden. In der Grünen Lunge darf nur auf bereits versiegelten Flächen gebaut werden. Es dürfen ausschließlich bezahlbare Wohnungen entstehen, von denen mindestens zwei Drittel gefördert sein müssen. Nur so kann sich die Grüne Lunge zu einem sozialökologischen Vorzeigequartier entwickeln.“

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Ausverkauf der Innenstadt stoppen – Stroer nutzt Monopolstellung schamlos aus

Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Römer: „Werbung für die wichtigen und wertvollen Aktionen des Abenteuerspielplatzes Riederwald muss auch weiterhin möglich sein, wie für alle gemeinnützigen Organisationen.“

Grundsätzlich stellt sich die Frage, wem gehört die Stadt. Stroer ist ein börsennotierter Konzern, der Millionengewinne und Milliardenumsätze damit macht, in den Innenstädten das Monopol über Werbung im Öffentlichen Raum zu haben.

Hintergrund des Verbots für den Abenteuerspielplatz ist eine widersinnige neue Sondernutzungsregelung, die seit Juli vergangenen Jahres gilt. Sie verbietet die Dreieckständer, unabhängig davon, ob sie für kommerzielle oder gemeinnützige Zwecke genutzt werden.

Müller zudem: „Jahrzehntelang störte sich kein Mensch an diesen Ständern. Die Linke unterstützt hier den Abenteuerspielplatz und stellt das Geschäftsmodell von Stroer in Frage, für den die Stadt lediglich ein kommerzieller Raum ist.“

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Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen* und Mädchen*: Ein Tag in Orange reicht nicht

Als mahnendes Zeichen, dass Frauen* immer noch geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind, werden seit einigen Jahren am 25. November weltweit öffentliche Plätze in die Farbe Orange getaucht. Ganz offensichtlich reicht dies nicht aus. Die Statistik-Zahlen belegen, dass auch in Deutschland ein Anstieg von 3,5 % zu verzeichnen ist. Und dies ist nur das sogenannte „Hellfeld“ der Taten, welche zur Anzeige gekommen sind. Gewalt gegen Frauen* ist das Delikt, welches nur mit etwas mehr als einem Prozent überhaupt angezeigt wird, weil Frauen* wissen, dass sie sich oft mit einer Anzeige zusätzlichen seelischen Belastungen und Vorurteilen aussetzen.

Dazu Monika Christann, frauenpolitische Sprecherin der Linkspartei im Römer: „Solange es Geschlechterstereotypen gibt, werden Frauen* immer noch Ziel von Gewalt sein. Ein angeblich zu kurzer Rock darf nie wieder Legitimation für eine Vergewaltigung sein. Die Istanbul-Konvention des Europarats verlangt als Prävention zur Eliminierung von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* u. a. eine Bekämpfung der Stereotype, welche weitläufig noch in den Köpfen existieren. Ich stelle fest, dass seit der 2011 in Istanbul unterschriebenen Konvention kaum etwas zur Umsetzung und damit zum Schutz von Frauen* und Mädchen* passiert ist. Weder gibt es ausreichende Schutzmöglichkeiten wie einen Platz in einem Frauenhaus, noch sind bisher verpflichtende Fortbildungen für Polizei, Justiz und weiteren betroffenen Berufen zur Prävention eingerichtet worden. Das Ende 2024 beschlossene Gewalthilfegesetz soll gar erst 2032 in Kraft treten. Das zeigt, wie wenig ernst die regierenden Parteien den Schutz von Frauen* gegen Femizide und Häusliche Gewalt nehmen.

Der Wind gegen Frauen* hat an Schärfe gewonnen. In einem von rechten und konservativen Parteien massiv geführten Kulturkampf gegen Frauen* werden erkämpfte Rechte zurückgedreht. Das fängt beim „Silencing“ mit dem Verbot gendergerechter Sprache an und geht mit dem Versagen wichtiger Maßnahmen aus der Istanbul-Konvention weiter. Außerdem unterläuft die verschärfte Asylpolitik mit dem Gemeinsamen Europäischen Asylsystem alle menschenrechtlichen Forderungen nach Asylgewährung wegen möglicher Gewalt gegen Frauen*.

Auch die wirtschaftlich ausgeübte Gewalt des Staates gegen Frauen* muss stärker thematisiert werden. Mit dem nach wie vor bestehenden Ehegattensplitting, der ungerechten Besteuerung von Alleinerziehenden, der erzwungenen Teilzeit vieler Frauen mangels Kinderbetreuungsmöglichkeiten und der Altersarmut fördernden Steuerklasse V werden Frauen in wirtschaftliche Abhängigkeit und Altersarmut gedrängt. Wirtschaftliche Gewalt befördert aber durch die entstehende Abhängigkeit die Ausübung körperlicher und seelischer Gewalt.

Auch dieses Jahr wird es anlässlich des Mahntages „Gewalt gegen Frauen*“ am 25.11. viele verschiedene Veranstaltungen geben.

Die Feministische Vernetzung der Linkspartei in Frankfurt bietet in ihrer Geschäftsstelle Allerheiligentor 2 – 4 um 18 Uhr einen Vortrag der Professorin Regina-Maria Dackweiler von der Hochschule Rhein-Main an.

In der Innenstadt wird ein breites Aktionsbündnis eine Demonstration und eine Kundgebung durchführen. Start ist um 17 Uhr an der Konstablerwache.

https://www.buendnis-istanbul-konvention.de/wp-content/uploads/2025/11/DE_ONLINE_251120_Alternativbericht_2025_1.pdf

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Jedes Kind zählt!

Am 20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte. Dieser soll an die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention 1989 erinnern, die auch von Deutschland 1992 ratifiziert wurde.

Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Mit der Ratifizierung hat sich die Bundesrepublik Deutschland dazu verpflichtet, die Rechte von Kindern anzuerkennen. Die Realität sieht jedoch noch immer anders aus. Beispielsweise werden Kinder und Jugendliche, die vor Gewalt und Verfolgung nach Deutschland geflohen sind, von der Bundesregierung aus CDU und SPD systematisch ausgewiesen und abgeschoben. Auch aus Frankfurt. Hier werden die Kinderrechte mit Füßen getreten.“

Das diesjährige Motto des Internationalen Tages der Kinderrechte lautet: „Jedes Kind zählt!“

„Es ist geradezu widersinnig, welche Richtung die Bundesregierung angesichts der vielen Kriege, Verfolgung, Vertreibung und der zunehmenden Klimakatastrophe bei der Frage der Migration eingeschlagen hat und damit auch in der Frage der Kinderrechte. Selbst als viele Kommunen, darunter auch Frankfurt, aus eigener Initiative Kindern aus Gaza und Israel Schutz und medizinische Versorgung zukommen lassen wollten, hat die Bundesregierung dies verhindert. Deswegen dürfen wir uns nicht beirren lassen und weiter für die Kinderrechte streiten, jeden Tag. Ganz nach dem Motto: ,Jedes Kind zählt!´“, so Dalhoff abschließend.

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Kein Bock auf die AfD

Das Bündnis „Keine AfD an Frankfurter Schulen“ fordert in einem offenen Brief an alle Schulleitungen der weiterführenden Schulen in Frankfurt, die AfD nicht zu Podiumsdiskussionen im Vorfeld der Kommunalwahl in Hessen im März 2026 einzuladen.

„Eine Partei, die unablässig gegen Menschen hetzt, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passen und die über 50 Prozent der Frankfurter Bevölkerung aus Deutschland vertreiben will, hat in Frankfurter Bildungseinrichtungen nichts zu suchen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich hier ein breiter Widerstand der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen formiert“, so Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer.

Und weiter:

„Sollte das Bündnis mit seiner nachvollziehbaren Forderung keinen Erfolg haben und die AfD trotz der Ablehnung der Schüler*innen auf den Podien erscheinen, bin ich mir sicher, dass sie den Vertreter*innen der AfD zeigen, was Frankfurt von dieser Partei hält und diese ohne Probleme argumentativ stellen werden. Ob das dann so angenehm für die Vertreter*innen wird, bezweifle ich sehr stark“, so Dalhoff abschließend.

Die Schülis gegen Rechts Frankfurt laden zu einer Pressekonferenz im Rahmen des Bündnisses „Keine AfD an Frankfurter Schulen” am 21.11.2025 von 12 bis 13 Uhr in der Aula der Max-Beckmann-Schule ein.

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