Wie jedes Jahr im Sommer meldet der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine Erhöhung der Preise zum Jahreswechsel. Laut RMV sollen die Preise durchschnittlich um 1,9 Prozent steigen. Frankfurter*innen müssen etwas mehr zahlen: Ab Januar 2017 erhöht sich der Preis für eine Einzelfahrt für Erwachsene von derzeit 2,80 Euro auf 2,90 Euro. Das ist eine Steigerung um 3,6 Prozent. Für eine Tageskarte liegt die Preissteigerung bei 2,9 Prozent – von derzeit 7,00 Euro auf 7,20 Euro. „In Frankfurt sind und bleiben die Preise für den öffentlichen Nahverkehr im Vergleich zum gesamten RMV-Gebiet am höchsten. Daran hat sich nichts geändert. Auch wenn der Oberbürgermeister der Stadt Peter Feldmann den Vorsitz im Aufsichtsrat des RMV hat und seine Partei inzwischen an der Stadtregierung beteiligt ist. Bei alljährlich steigenden Preisen kann der Öffentliche Nahverkehr keine Alternative zum individuellen Autoverkehr sein. Das wäre aber nötig für die Mobilität von Menschen mit wenig Geld, gegen die Luftverschmutzung und den Klimawandel sowie für mehr Lebensqualität in der Stadt“, kritisiert Ayse Dalhoff, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die Preispolitik der Verkehrsverbundes.
Dalhoff weist darauf hin, dass hohe Fahrpreise zu gesellschaftlicher Segregation führen. „Für viele Menschen, die von geringen Einkommen, kleinen Renten oder von Sozialhilfe leben müssen, haben hohe Fahrpreise eine weitere Einschränkung ihrer Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zur Folge. Was nutzt es, wenn der RMV mitteilt, dass sich die Preise für Einzelfahrten für Kinder nicht erhöhen werden, wenn sich die Eltern keinen Fahrschein leisten können“, sagt Dalhoff. Sie widerspricht dem Geschäftsführer des RMV, Prof. Knut Ringat, der die unveränderten Preise für das Kinderticket als Entlastung der Familien vor zusätzlichen Kosten bezeichnet. „Der Preis für den Einzelfahrschein bleibt zwar gleich. Die Preise für die Zeitkarten und die Clever-Card werden aber erhöht. Ich sehe darin keine wirkliche Entlastung für die Familien.“