Umbau der U5: nicht nur länger, sondern auch 50 Prozent teurer als geplant

Der Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt, Klaus Oesterling, berichtete in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 6. Dezember über die Mehrkosten, die bei dem barrierefreien Umbau der U5-Haltestellen Musterschule und Glauburgstraße entstanden sind: Statt der ursprünglich geplanten 16,19 Millionen Euro geht der Dezernent derzeit von Kosten in Höhe von 24,93 Millionen Euro aus – die Mehrkosten von 8,74 Millionen Euro sind also eine Kostensteigerung um 50 Prozent.

Der Umbau hatte öffentlichen und privaten Verkehr und damit auch den Einzelhandel auf der Eckenheimer Landstraße für mehr als ein halbes Jahr lahm gelegt, denn die ursprünglich geplante Bauzeit von fünf Monaten wurde um mehr als sechs Wochen überschritten. Während an der Haltestelle Glauburgstraße am 29. Oktober mit 63 Tagen Verspätung der Betrieb wieder aufgenommen wurde, dauerten letzte Arbeiten an den Haltestellen noch im November an.

Jetzt werden jedoch nicht nur für die Zeitverzögerung Mehrkosten berechnet, sondern auch für die Beschleunigung der Bauarbeiten. Außerdem mussten mehr als 200 Sachnachträge bearbeitet werden und das Müllkonzept kostete etwa eine Million Euro mehr als geplant. „Wie kann es sein, dass eine Fehlplanung in der Größenordnung entstanden ist – dieser und weiteren Fragen wird sich der Verkehrsdezernent stellen müssen. In diesem Zusammenhang müssen wir uns vielleicht auch Gedanken über das Vergabeverfahren machen. Hier zeigt sich, dass das billigste Angebot nicht immer das beste ist“, meint Astrid Buchheim, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

„Hinsichtlich der Mehrkosten für die U5 und für den Umbau von Straßenbahnhaltestellen in Fechenheim, die vor zwei Wochen bekannt geworden sind, ist fraglich, wie viele Kosten in anderen geplanten Bauvorhaben noch auf die Stadt zukommen werden. Wir fordern Aufklärung und Kostentransparenz. Außerdem erwarten wir vom Verkehrsdezernenten, nicht nur die Mehrkosten für die Umbaumaßnahmen der U5 zu erklären, sondern auch in Zukunft besser zu planen und derartige Fehlplanungen nicht zuzulassen“, fordert Buchheim für alle Bauvorhaben der Stadt.

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