Leer stehende Wohnungen sind in Frankfurt eigentlich eine Seltenheit. Nicht so in der Siedlung Westhausen: Hier lässt die Wohnungsbaugesellschaft Nassauische Heimstätte, an der die Stadt Frankfurt mit mehr als 31 Prozent beteiligt ist, 37 Mietwohnungen leer stehen. Sobald die Mietparteien ausgezogen sind – oder sich die Kaufpreise leisten können und wollen – sollen die Wohnungen verkauft werden.
Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert das Vorgehen der zum großen Teil öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft: „Bei der derzeitigen Lage am Frankfurter Wohnungsmarkt öffentliche Mietwohnungen zu privatisieren, ist fahrlässig! Fast 10.000 Haushalte stehen allein auf der Warteliste des Amtes für Wohnungswesen. Außerdem suchen noch unzählige weitere Personen nach bezahlbarem Wohnraum in Frankfurt.“
Nachdem das Programm der Nassauischen Heimstätte schon länger als drei Jahre läuft, konnten noch nicht einmal die Hälfte der Häuser verkauft werden. Auch Mitglieder des Ortsbeirates sprechen sich schon seit Monaten für einen Erhalt der Wohnungen als Mietwohnungen aus. Nicht nur lassen die leer stehenden Wohnungen die Siedlung unwohnlich erscheinen, sondern die Stadt verliert auch mit jeder Wohnung, die verkauft wird, zunehmend die Möglichkeit, auf die Mietpreisgestaltung Einfluss zu nehmen.
Für Yilmaz ist klar: „Ich sehe hier die Stadtregierung als Miteigentümerin der Nassauischen Heimstätte in der Pflicht, ein Zeichen gegen Privatisierung und für bezahlbaren Wohnraum zu setzen! Das erfordert, dass sie die Wohnungen in der Siedlung Westhausen als Mietwohnungen einer öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft erhält und deren Ausverkauf stoppt!“