Das Hochhaus am Park steht im Frankfurter Westend in direkter Nähe zu Grüneburgpark und Universitätscampus. Nachdem das Bürohaus fast drei Jahre leer steht, sollen in dem fast 100 Meter hohen Hochhaus jetzt Eigentumswohnungen entstehen.
Hans-Jürgen Hammelmann, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im zuständigen Ortsbeirat 2, beschäftigt sich schon seit Langem mit dem Fall. Deshalb kennt er die Geschichte des Gebäudes gut: „Um die höhere Ausnutzung des Gebäudes abzumindern, wurde beim Bau festgesetzt, dass die untersten Stockwerke nur für Stellplätze genutzt werden dürfen. Da das Gebäude aufgrund dieser Festschreibung fast 10 Jahre leer stand, wurde dem Investor in den 1980er Jahren eine Befreiung vom Bebauungsplan genehmigt, so dass die Parkplätze in einer Tiefgarage geschaffen werden durften. Diese Nutzungsänderung wurde leider nicht durch ein reguläres Bebauungsplanverfahren genehmigt. Nun soll zur Umwidmung des Gebäudes in Wohnraum erneut eine Nutzungsänderung ohne Änderung des Bebauungsplans geschaffen werden. Für eine weitere Änderung der Gebäudenutzung ist nun eine Änderung des Bebauungsplans notwendig, in deren Rahmen auch die tatsächliche Höhe des Gebäudes aufgenommen wird.“
Dieses Vorgehen haben die anderen Fraktionen im Ortsbeirat jedoch abgelehnt. Hammelmann zeigt die Konsequenzen dieser Ablehnung auf: „Bisher verzichtet die Stadt auf eine Änderung des Bebauungsplans und hat damit auch keine Möglichkeit, festzulegen, was für Wohnungen am Grüneburgpark entstehen. Das wäre allerdings notwendig, um der drängenden Wohnungsnot in Frankfurt etwas entgegen zu setzen!“
Denn Eigentumswohnungen treiben die Preise in der Umgebung noch in die Höhe, so Hammelmann weiter: „Was in Frankfurt dagegen fehlt, sind günstige Wohnungen! Um diese zu schaffen, soll der Investor – wie bei anderen Wohnungsbauprojekten in Frankfurt – mindestens 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnungsbau ausweisen. Mit dem Verzicht auf die Änderung des Bebauungsplans verzichtet das Stadtplanungsamt auch darauf, die Wohnungspolitik in Frankfurt sozialer zu gestalten.“
Momentan sind in dem Bauprojekt 130 Eigentumswohnungen, 140 Hotelzimmer, eine Kindertagesstätte und ein Restaurant geplant. Die Bauphase soll fast zwei Jahre dauern. Genaueres sollen die Anwohner*innen von der bauenden Gesellschaft – einem Zusammenschluss aus drei Immobilienunternehmen – am Dienstag, den 23. Mai ab 17 Uhr bei einer Informationsveranstaltung erfahren.