In Frankfurt streitet sich der Geschäftsführer der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG mit der Feuerwehr darüber, ob die verbauten Fassadendämmungen eine Brandgefahr darstellen. Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert diese ungewöhnliche Auseinandersetzung: „Die Menschen haben Angst, dass es bei ihnen brennt und der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft streitet ab, dass es überhaupt gebrannt hat.“
Auf eine Anfrage der LINKEN hin äußerte sich der Magistrat distanziert und sehr technisch. Es handele sich lediglich um Einzelfälle, bei denen eine Fassade in Brand geraten sei. Yilmaz findet: „Seit Jahren wird mit Polystyrol gedämmt, ohne die Entflammbarkeit ernst zu nehmen oder alternative Baustoffe in Erwägung zu ziehen. Das zeigt sich auch darin, dass der Magistrat die Feuerwehr in der Antwort gar nicht zu Wort kommen lässt. Das finde ich mehr als bedenklich! In Sachen Brandschutz besteht anscheinend dringender Nachholbedarf bei der ABG. So kann es nicht weiter gehen!“
Hinzu kommt, dass die Fassadendämmung den Mieter*innen häufig nicht zugutekommt, denn die Kosten können auf die Mieten umgelegt werden. Yilmaz weiter: „Durch die Modernisierungsumlage lassen sich Vermieter die Fassadendämmungen gerne von den Mieter*innen finanzieren. Ob überhaupt und wie viel Energie dabei eingespart wird, steht häufig gar nicht im Vordergrund.“ Die Umlagefinanzierung müsse daher dringend auf Bundesebene geändert werden.