Statt der jährlichen Gedenkveranstaltung anlässlich der Bücherverbrennung 1933 ist dieses Jahr für den 10. Mai ein Frühshoppen von Studentenverbindungen auf dem Römerberg angekündigt.
Michael Müller, Stadtverordneter der Fraktion DIE LINKE. im Römer, erklärt dazu: „Das Gedenken an die Bücherverbrennung kann nur dort stattfinden, wo dieses Verbrechen stattgefunden hat, nämlich auf dem Römerberg. Dort erinnert seit 2001 eine Gedenkplatte an dieses Ereignis und mahnt uns zugleich.“
Müller weiter: „Es ist geschichtsvergessen und ein falsches Signal, wenn am 85. Jahrestag der Bücherverbrennung auf dem Frankfurter Römer ein Trinkgelage von einer konservativen Studentenverbindung veranstaltet wird. Scheinbar war der Stadtverwaltung nicht bekannt, dass die Bücherverbrennung eine von der Deutschen Studentenschaft mitgeplante und inszenierte Aktion war. Gerade heute, wo Antisemitismus, Ausgrenzung und rechtsnationales Gedankengut sich ausbreiten, ist die Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus wichtiger denn je und sollte stets höchste Achtung erhalten.“
„Richtig wäre es, das Trinkgelage – so es denn stattfinden muss – auf den Paulsplatz auszulagern und den Römerberg für ein würdevolles Erinnern dem VVN-BdA zu überlassen. Das Mindeste wäre, sollte die Stadt an ihrer Position festhalten, strenge Auflagen zu erteilen, dass der Raum um die Gedenkplatte großräumig für das Gedenken und Erinnern am Tag der Bücherverbrennung freigehalten wird.“