Der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, Eyup Yilmaz, ist verständnislos: „Heute Morgen wurden zwei Frauen aus einer Wohnung der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG geräumt, obwohl sie ihre Miete immer pünktlich gezahlt haben. Auch wenn das Räumungsurteil rechtskräftig ist, finde ich die Zwangsräumung moralisch falsch.“
Hinzu kommt, dass in einem benachbarten Gebäude mehrere Wohnungen der ABG leer stehen. Eine Ersatzwohnung wurde den Betroffenen trotzdem nicht angeboten. Sie kommen zunächst bei Bekannten unter.
Yilmaz weiter: „Die Zwangsräumung heute zeigt, was bei der Wohnungspolitik in dieser Stadt falsch läuft: Das öffentliche Wohnungsunternehmen sollte dazu da sein, um Wohnungslosigkeit zu verhindern und nicht, um sie zu verschärfen. Wir brauchen dringend ein Umdenken der Stadtregierung!“ Vertreter*innen der Römerkoalition CDU, SPD und Grüne sowie Oberbürgermeister Peter Feldmann sitzen im Aufsichtsrat der ABG.
Die Zwangsräumung ist kein Einzelfall: Auf Anfrage der LINKEN hat der Magistrat bekannt gegeben, dass im Jahr 2017 insgesamt 444 Haushalte in Frankfurt aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt wurden (F 1257). Yilmaz spricht sich deutlich gegen Zwangsräumungen aus – insbesondere durch öffentliche Wohnungsgesellschaften. Mit dieser Forderung steht Yilmaz im wahrsten Sinne des Wortes nicht allein da: Um auf die Zwangsräumung aufmerksam zu machen und den Geräumten ihren Beistand zu zeigen, waren am Morgen knapp 100 Personen gekommen.