Für den 8. September sind weltweit Tausende Demos und Veranstaltungen geplant, um von öffentlichen Einrichtungen und lokalen Regierungen vor Ort zu verlangen, dass sie sich dem Aufbau einer Welt ohne Kohle, Öl und Gas verpflichten, in der Menschen wichtiger sind als der Profit. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„In Frankfurt werden wir diesen Tag gemeinsam mit den klimapolitischen Initiativen dieser Stadt unter dem Motto: ,Jahrhundertsommer? Frankfurt heizt das Klima an!‘ begehen. Denn mitten in der selbsternannten Green City Frankfurt stehen immer noch drei Kohlekraftwerke, die das Klima tagtäglich und wortwörtlich anheizen. Im Heizkraftwerk West verfeuert die Mainova Steinkohle und bläst dadurch jährlich knapp eine Million Tonnen CO2 in die Luft und in den Industrieparks in Fechenheim und Griesheim betreiben die Chemiekonzerne Allessa und WeylChem stark Schadstoff emittierende Braunkohlestaubkraftwerke. Alle drei Dreckschleudern gehören schnellstmöglich runtergefahren und rasch durch erneuerbare Technologien ersetzt. Damit positionieren wir uns mit Nachdruck gegen die Nutzung der Steinzeittechnologie Kohle und fordern den Magistrat auf, seine politische Blockadehaltung in dieser Frage endlich zu beenden.“
Seit September 2017 schiebt die Stadtregierung einen Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer zum Kohleausstieg in Frankfurt und entzieht sich so immer wieder einer politischen Entscheidung. Um die im Masterplan 100% Klimaschutz 2050 verbindlich festgelegten Klimaziele der Stadt Frankfurt zu erreichen müssen aber endlich die Weichen in Richtung erneuerbarer Energien gestellt werden. Dabei wird man um die großen klimapolitischen Baustellen der Stadt, die Energie-, Wärme- und Verkehrswende, nicht herumkommen.
„Allein die Umstellung auf Gas im Heizkraftwerk West als Zwischenschritt zu 100% erneuerbarer Energie würde den CO2-Ausstoß der Stadt erheblich mehr senken als all die kleinteiligen Maßnahmen, die zwar ebenso wichtig, aber lange nicht ausreichend sind. Im Verkehrsbereich hintertreibt die Stadt ihre eigenen klimapolitischen Ziele sogar. Seit 2011 waren die Bahnen der VGF zeitgemäß mit Ökostrom unterwegs. 2015 hat die Stadt unter grüner Beteiligung die Uhr wieder auf Steinzeit zurückgedreht und lässt die Bahnen seitdem pechschwarz mit Kohlestrom aus dem Heizkraftwerk West fahren“, so Hahn weiter.
Im September werden sich Städte, Staaten, Unternehmen und Interessierte aus der Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt in Kalifornien zum Global Climate Action Summit zusammenfinden. Im Vorfeld hat das Bündnis weltweit alle Bürgermeister*innen, Gouverneur*innen und Schlüsselfiguren vor Ort dazu aufgefordert, sich zu ehrgeizigen Klimaschutzzielen zu verpflichten, damit die Welt die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen kann.
Hahn abschließend: „In Frankfurt haben wir geeignete Klimaschutzziele verabschiedet, die Stadtregierung aber hadert mit der Umsetzung. Wir fordern: Schluss mit den Kohlezombies, der Klimawandel wartet nicht! Wir wollen ein Frankfurt, das vorangeht und schnellstmöglich aus der Nutzung von fossilen Brennstoffen aussteigt. Kohleausstieg, der Umstieg auf erneuerbare Energien und die längst überfällige Verkehrswende müssen mutig und konsequent vorangetrieben werden. Sozial. Ökologisch. Jetzt. Klimaschutz ist nicht nur eine Frage des technisch Machbaren, sondern vor allem des politischen Willens.“