„Immer wieder das gleiche: Die ABG tut, was sie will und nicht was sie soll! Sie soll nämlich nach ihrem satzungsmäßigen Auftrag Wohnraum für Menschen schaffen, die auf dem freien Markt keinen finden“, kommentiert Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Ortsbeirat 6, die jüngste Erklärungen der ABG Holding, warum am „Nieder Loch“ nicht 40 Prozent geförderter Wohnraum geschaffen werde, sondern nur 30 Prozent.
„Es freut mich, dass die Bürger*innen in Nied erkennen, dass das nicht den Versprechungen der Politik entspricht und die ABG bei einem Begehungstermin zu diesen Ausflüchten befragen! Es hilft nämlich niemandem im Frankfurter Westen, wenn die ABG in der Platensiedlung das von der Politik auferlegte Soll von 40 Prozent gefördertem Wohnraum übererfüllt und es in Nied und Umgebung an bezahlbaren Wohnungen fehlt – beispielsweise für junge Familien. Denn der Frankfurter Westen wächst: Viele Familien wollen hier wohnen und preiswerter Wohnraum ist deshalb dringend nötig“, moniert Pauli.
„Bei der letzten Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses im Klinikum Höchst war von der Geschäftsleitung zu hören, dass es auch deswegen schwierig ist, Fachkräfte zu finden, weil es kaum bezahlbare Mietwohnungen gibt. Das gleiche höre ich aus dem Bereich der Kinderbetreuung. Da wäre es doch naheliegend, wenn die ABG in Nied an diese Zielgruppe denkt und deutlich mehr Wohnungen nach dem 2. Förderweg, dem so genannten Mittelstandsprogramm, baut“, führt Pauli aus.
Im Mittelstandsprogramm hat beispielsweise eine vierköpfige Familie mit einem Monatseinkommen zwischen etwa 3.430 und etwa 4.860 Euro Anspruch auf geförderte Wohnungen mit Mietpreisen zwischen 8,50 und 10,50 Euro pro Quadratmeter. Bei zwei Einkommen sind das zwischen 1.715 und 2.430 Euro im Monat pro Person. Pauli resümiert: „Damit ist das Mittelstandsprogramm also genau für Krankenpfleger*innen, Polizist*innen und Grundschullehrer*innen gedacht, die liegen nämlich in diesem Einkommensspektrum.“
Das ist Pauli besonders wichtig: „Damit sollte deutlich werden, dass geförderter Wohnraum niemandem schadet, wie es manche gerne darstellen. Vielmehr sind viele darauf angewiesen, dass die Politik die Fehler der Vergangenheit endlich einsieht und umlenkt: Keine öffentlichen Grundstücke in großem Maße mehr verkauft und eben endlich bezahlbaren Wohnraum schafft.“