Seit September 2018 wurden in Frankfurt und der Region linke, alternative Zentren und Wohnprojekte wiederholt zum Ziel von Brandanschlägen. Martin Kliehm, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer, sieht darin ein Resultat der vergifteten politischen Diskussion um diese Projekte: „Schon seit geraumer Zeit wird im Frankfurter Römer gegen die Zentren mobil gemacht. Angestachelt von der so genannten AfD und der BFF haben sich einzelne CDU- und FDP-Stadtverordnete dazu herabgelassen. Die Brandanschläge sind das Ergebnis dieser unsäglichen Diffamierungen. Hier muss ganz deutlich gesagt werden: Die Lunte wurde im Römer gezündet.“
Bisher sei durch die Brände zum Glück niemand verletzt worden. „Wenn aber die Politik alternative Zentren weiterhin zur Zielscheibe macht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Menschen zu Schaden kommen“, so Kliehm weiter. In diesem Zusammenhang erinnert Kliehm an Vorkommnisse aus dem vergangenen Jahr: „Die Verbindungen zwischen der Jugendorganisation der AfD, Rechtsextremen und Identitären sind bekannt. Im September 2017 statteten Mitglieder der NPD-Nachwuchsorganisation Junge Nationalisten dem selbstverwalteten Zentrum In der Au einen Besuch ab und warfen dort ihren mit `Aktion Widerstand´ signierten Müll auf den Hof. Ein Verweis auf eine seit 1971 aufgelöste militante, rechtsextreme Organisation und insofern ein Vorbote der Brandanschlagsserie von heute. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung.“
Die Politik müsse ihre dauerhafte Eskalation gegenüber den autonomen Zentren unterlassen. Kliehm abschließend: „Die Au in Rödelheim existiert schon seit über 35 Jahren. Das Zentrum ist in den Stadtteil integriert und anerkannt. CDU und FDP müssen aufhören, ständig Öl ins Feuer zu gießen, das die geistigen Brandstifter von der so genannten AfD und BFF anfachen.“