Am Frankfurter Flughafen gab es den Daten des Deutschen Fluglärmdiensts zufolge in 2018 mehr als doppelt so viele verspätete Starts und Landungen nach 23 Uhr wie noch zu Beginn des sechsstündigen Nachtflugverbots nach der Eröffnung der Nordwestlandebahn. Dazu erklärt Monika Christann, für die Fraktion DIE LINKE. im Römer Mitglied im Frankfurter Umweltausschuss:
„Noch nie zuvor gab es so viele verspätete Starts und Landungen wie in 2018. Das ist eine verheerende Bilanz, für die die grünen Höhenflieger in Stadt und Land die politische Verantwortung tragen. Nach etlichen Jahren grüner Regierungszeit kann von einem Nachtflugverbot eigentlich gar nicht mehr gesprochen werden. Und ob bei den Grünen noch von grüner Politik gesprochen werden kann, da bin ich mir auch nicht mehr so sicher.“
Ryanair und andere Billigflieger takteten ihre Flugpläne so knapp, dass Verspätungen unvermeidlich seien und machten sich dazu bestehende Ausnahmeregelungen zunutze, um das Nachtflugverbot systematisch außer Kraft zu setzen.
Christann: „Die Fraport AG, an der die Stadt Frankfurt und das Land Hessen zusammen mehrheitlich beteiligt sind, schaut zu wie die Gesetze und Regelungen zum Schutz von Menschen und Natur systematisch unterlaufen werden. Allen Bußgeldandrohungen zum Trotz erheben es die Billigflieger quasi zum Geschäftsmodell, das Nachtflugverbot zu durchlöchern wie es ihnen gerade so passt. Da wird es auch nicht helfen weitere Placebo-Maßnahmen wie die ins Spiel gebrachte Erhöhung lärmabhängiger Landeentgelte einzuführen. Um die Menschen von Fluglärm spürbar zu entlasten, sind ein echtes, achtstündiges Nachtflugverbot sowie eine Begrenzung der Flugbewegungen auf 380.000 im Jahr sowie der Verzicht auf einen weiteren Ausbau unumgänglich.“