Frankfurt braucht für obdachlose Menschen tragbare und ganzjährige Lösungen. Knapp 160 Menschen nächtigen derzeit in der B-Ebene der U-Bahn-Haltestelle Eschenheimer Tor. Wie auch in den Jahren zuvor wird das Angebot meist von obdachlosen Zuwanderern*innen genutzt, die zum Arbeiten in die Stadt kommen, aber keinerlei rechtlichen Ansprüche auf Unterstützung besitzen. „Im Winter werden die Menschen zum Übernachten auf dem Fußboden der B-Ebene geduldet. Im Sommer versucht die Stadt, sie durch Barverwarnungen zu verdrängen und räumt ihre selbsterrichteten Behausungen“, beschreibt Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der LINKEN. im Römer, die Situation. „Damit wird aber kein Problem gelöst, sondern nur verschoben. Auf Kosten von Menschen, die sowieso marginalisiert sind.“
Als langfristige Lösung besonders für Wanderarbeiter*innen fordert die Fraktion DIE LINKE. im Römer schon seit längerem ein sogenanntes Boardinghouse – eine Unterkunft mit Raum für die notwendigsten Lebensbedürfnisse und den zum täglichen Leben unentbehrlichen Hausrat. Mit einer festen Adresse erhalten die Wanderarbeiter*innen einen Zugang zu geregelten Arbeitsverhältnissen und fallen nicht ausbeuterischen Vermieter*innen zum Opfer.
„Im letzten Jahr schien es, als bekämen die Mauern der Ignoranz Risse und die Römerkoalition bewege sich bezüglich unserer Forderungen. Zu mindestens hatten sich die Grünen ein solches Konzept in Köln angesehen. Geschehen ist jedoch nichts, weswegen wir weiter für diese Lösung kämpfen müssen und auch dieses Jahr einen entsprechenden Antrag in die Haushaltberatungen einbringen werden“, so Pauli.