Schwimmbäder müssen für alle bezahlbar und nutzbar bleiben

30. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am 31. Januar 2019

Tagesordnungspunkt 6: Familienfreundliche Bäder in der Sportstadt Frankfurt am Main – Freier Eintritt

Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin

Erika Pfreundschuh:

Danke schön, Herr Burcu! Das Wort hat jetzt Frau Dalhoff von den LINKEN. Ihr folgt Herr Fuchs von der AfD. Bitte schön!

Stadtverordnete Ayse Zora Marie Dalhoff, LINKE.:

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,

sehr geehrte Damen und Herren!

Dass Kinder bis 14 Jahre kostenlos die Schwimmbäder besuchen können, ist lediglich ein Zwischenschritt, der durchaus zu begrüßen ist, aber letztlich zu unserer langjährigen Forderung führen muss. Seit Jahren fordert DIE LINKE nicht nur den kostenlosen Eintritt für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre, sondern auch die Senkung der Preise für Erwachsene. Stattdessen wurden diese in den letzten Jahren immer wieder erhöht.

Neben meiner Tätigkeit als Stadtverordnete bin ich als Diplom-Pädagogin in der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Ich weiß, wie wichtig Projektarbeit ist. Wir betreuen Jugendliche bis 21 Jahre. Es ist unglaublich schwierig, Projektarbeit mit Jugendlichen zu machen. Anders formuliert, Jugendliche wollen Projektarbeit machen, sie wollen in Schwimmbäder gehen, aber leider ist es nicht möglich, das zu tun. Deswegen finde ich, auch eine Befreiung bis 14 Jahre ist viel zu wenig. Die Altersgrenze ist viel zu gering, man muss sie auf jeden Fall viel weiter fassen.

Schwimmbäder müssen für alle bezahlbar sein und für alle nutzbar bleiben, auch für die Eltern. Was nützt es, wenn die Kinder kostenlos ins Schwimmbad kommen, die Eltern es sich jedoch nicht leisten können, weil die Preise erhöht werden? Was bringt das dann? Der Preis für den Eintritt in ein Schwimmbad ist ein Grund, Kinder und Jugendliche vom Schwimmen abzuhalten. Ein anderer ist, dass viele Frankfurter Kinder erst gar nicht die Möglichkeit haben, das Schwimmen erlernen zu können. Es gibt zu wenige Schulschwimmbäder und viele der bestehenden sind sanierungsbedürftig.

Auf einen Platz in einem Schwimmkurs muss oftmals jahrelang gewartet werden. Hier muss sich dringend etwas ändern, um den Anteil der Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer schon im Grundschulalter deutlich zu senken. Schulschwimmbäder müssen saniert und neu gebaut werden. Kinder müssen die Möglichkeit erhalten, das Schwimmen unter professioneller Anleitung erlernen zu können.

Vielen Dank!

(Beifall)

Hier können Sie die Rede als PDF-Datei herunterladen.

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