„Der Abriss des Glaubburgbunkers wird kommen, weil die Stadt es versäumt hat, die Liegenschaft zu erwerben und den Bunker einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. Stattdessen ist ein Komplex mit teuren Wohnungen und einer Tiefgarage mit 30 Stellplätzen geplant“, kommentiert Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Stadtverordneter aus dem Nordend, die Pläne der Delom-Wohnbau GmbH für das Areal, auf dem der Glauburbunker steht.
Müller macht darauf aufmerksam, dass das Nordend gut an den ÖPNV angeschlossen ist. Dort wieder Stellplätze für Autos zu schaffen, sei unter dem Aspekt des Klimaschutzes falsch und rückwärtsgewandt. „Außerdem wird auf dem Areal nur ein kleiner Teil an bezahlbaren Wohnungen entstehen. Der Großteil der geplanten Wohnungen wird für die Mehrheit der Menschen unbezahlbar sein. Es war gut, dass sich zahlreiche Menschen bei der kürzlich stattgefundenen Informationsveranstaltung zu Wort meldeten und ihren Unmut und ihre Angst vor dem Abriss äußerten. Die Informationspolitik von Baustadtrat Jan Schneider wurde zu Recht kritisiert. Die Bürger*innen bemängelten, dass die Stadt nicht als Käufer eingetreten ist“, sagt Müller. DIE LINKE wird den Glauburgbunker in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 17. Juni nochmals zum Thema machen und nachhaken.
„Völlig zur Farce wird die Aussage des Investors, 600 m² im Erdgeschoss für eine kulturelle Nutzung zur Verfügung zu stellen, wenn dafür ‚nur‘ 10 Euro pro Quadratmeter Miete verlangt werden. Für die meisten Initiativen ist dies schlicht unbezahlbar. Das weiß der Investor ganz genau. Die Stadt muss darauf drängen, dass hier eine kulturelle Nutzung möglich ist, die erschwinglich ist und nicht Profitinteressen unterworfen wird. Am besten sollte dort ein Stadtteilzentrum – wie es der Ortsbeirat fordert- eingerichtet werden und der Investor lediglich eine symbolische Miete verlangen. Es ist mehr als bedauerlich, dass 1998 hier städtischer Grund und Boden verkauft wurde. DIE LINKE hat dafür geworben, dass die Stadt den Bunker kauft und dort einen Ort der Begegnung, der Nachbarschaft und des kulturellen Austausches schafft“, so Müller. Dieses städtebauliche Ziel muss vom Investor zugesichert werden, bevor die Stadt die Abbruchgenehmigung erteilt und hier Fakten geschaffen werden, sagt Müller.