Zum zweiten Mal werden Kinder und Jugendliche vor verschlossenen Einrichtungstüren der offenen Kinder- und Jugendarbeit stehen. Nach dem 23. Mai sehen sich die Träger auch am 27. Juni zu diesem Schritt gezwungen. Hintergrund ist die mangelnde Finanzierung seitens der Stadt, die es den Trägern nicht ermöglicht ihre Angebote aufrecht zu erhalten.
Auf ihre Notlage machten die freien Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit am Montag dem 24. Juni 2019 die Mitglieder des Sozialausschusses im Römer nochmals aufmerksam.
Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE im Römer:
„Die Römer-Koalition aus CDU, SPD und Grüne zeigt sich nicht gewillt, die notwendige finanzielle Unterstützung trotz Beschluss der Jugendhilfeausschusses in absehbarer Zeit zu leisten. Selbst eine Erhöhung im Doppelhaushalt 2020/21, von der bisweilen die Rede war, wurde jetzt relativiert. Das Verhalten der Koalition ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Zum einen hört man warme Worte dazu, wie wichtig Jugendarbeit doch sei und welch großartige Arbeit die Träger leisten, zum anderen hält man die Träger hin und lässt sie am ausgestreckten Arm verhungern.“
Dass die Stadt die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit dringend benötigt, zeigt ein Brief der Sozialdezernentin Prof. Dr. Birkenfeld und der Bildungsdezernentin Sylvia Weber an die Träger. In dem Brief werden die Träger darum gebeten zu prüfen, ob sie in ihren Einrichtung eine Kinderbetreuung anbieten können, um die fehlenden Hortplätze in der Stadt auszugleichen.
„Es ist schon interessant wie die Stadt mit den freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe umgeht. Auf der einen Seite lässt man ihre Bitten, um eine ausreichende und überfällige Finanzierung ihrer Arbeit ins Leere laufen. Auf der anderen benötigt die Stadt die Hilfe der Träger, um die selbst verschuldete Notsituation in der nachschulischen Betreuung zu lösen“, so Dalhoff.
Die LINKE. im Römer unterstützt die Forderungen der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe und fordert die Römerkoalition auf den Trägern für ihre Arbeit eine ausreichende Finanzierung bereit zu stellen.