Eine nun veröffentlichte Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen zeigt: In der Stadt Frankfurt sind nur 10,5 Prozent der Führungspositionen in kommunalen Unternehmen von Frauen besetzt. Dazu Monika Christann, für die Fraktion DIE LINKE. im Römer im Ausschuss für Wirtschaft und Frauen: „Dabei zeigt unsere Nachbarstadt Offenbach, wie es geht und führt den bundesweiten Vergleich an – mit einem Frauenanteil von 54,5 Prozent.“
Christann weiter: „Frauen in Führungspositionen bleiben in Frankfurt trotz aller gesetzlichen Vorgaben die Ausnahme, dabei müssen und können öffentliche Arbeitgeber mit einem guten Beispiel voran gehen.“ Christann merkt an, dass sich die Ergebnisse der Zeppelin Universität mit den Ergebnissen städtischer Berichte decken. „Zuletzt zeigt der überaus mangelhafte Magistratsbericht 128/2019 zur Anwendung des Gleichstellungsdurchsetzungsgesetzes des Bundes, dass nicht bloß der Anteil der Frauen in Führungspositionen gering ist. Auch der Frauenanteil an den städtischen Beschäftigten insgesamt ist trotz Verantwortlichkeit der Grünen für Personalangelegenheiten sogar rückläufig.“
Seien 2018 knapp 35 Prozent der Beschäftigten von städtischen Mehrheitsgesellschaften Frauen gewesen, so lag diese Zahl vor vier Jahren noch bei 40 Prozent (vgl. B 113 vom 22. April 2016). „Der Bericht B 128“, so Christann, „strotzt von Nicht-Kenntnis, Ignoranz und fehlenden wichtigen Angaben zur Frauenförderung. Auf die von mir im Ausschuss gestellten Fragen gab es anstelle von Antworten nur beredtes Schweigen.“
Von der LINKEN mit dem Rückgang der weiblichen Beschäftigten und der beschämend gering besetzten Führungspositionen konfrontiert, schiebt Personaldezernent Stefan Majer von den Grünen die Dezentralisierung der Fachdezernate vor. Christann kommentiert: „Für diese Ausreden habe ich kein Verständnis. Eine Gesamtstrategie für einen höheren Frauenanteil kann ich bei dieser Stadtregierung nicht ausmachen. Zukunftsweisende Personalpolitik sieht anders aus!“
Christann sieht sich nun durch die Studie der Zeppelin-Universität bestätigt. Die Grünen bemerken in ihrer kürzlich veröffentlichten Halbzeit-Bilanz zumindest, dass „viel zu wenige Frauen […] in Frankfurt am Main in Führungspositionen“ kommen. Christann kommentiert: „Seit 30 Jahren sind die Grünen an der Regierung dieser Stadt beteiligt. Das hätte Zeit genug sein können, diesen Missstand anzugehen. Auch hier zeigt sich: Die Grünen sagen etwas Anderes, als sie tatsächlich tun.“
Die Studie der Zeppelin Universität hat in Frankfurt 44 kommunale Unternehmen mit insgesamt 76 Top-Positionen untersucht (Geschäftsführung, Geschäftsleitung oder Vorstand).
Die beiden erwähnten Berichte des Magistrats sind online im parlamentarischen Informationssystem Parlis zugänglich:
- B 128 vom 23. April 2019 unter https://www.stvv.frankfurt.de/download/B_128_2019.pdf
- B 113 vom 22. April 2016 unter https://www.stvv.frankfurt.de/download/B_113_2016.pdf