Der Frankfurter Magistrat plant, die Europäische Schule an ihrem bisherigen Standort in der Nordweststadt zu erweitern. Dafür müsste die benachbarte Ernst-Reuter-Schule (ERS) Flächen abgeben. Dagegen wehren sich Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Am 13. Dezember trugen sie ihren Protest auf die Straße. Knapp 500 Menschen zeigten, dass sie die Pläne des Magistrats nicht ohne Widerstad hinnehmen wollen. Unterstützt wurden sie dabei von Ortsbeiräten und Stadtverordneten der LINKEN.
„Seit Jahren steht eine Sanierung der Ernst-Reuter-Schule an, für die bereits Mittel im Haushalt zur Verfügung stehen. Mittlerweile wurde auch ein Konzept mit den Menschen vor Ort und einem Architekturbüro ausgearbeitet. Statt der Umsetzung sollen nun aber Flächen gestrichen werden“, erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Die Ernst-Reuter-Schule ist eine der ersten Integrierten Gesamtschulen in ganz Hessen. Es ist ein Armutszeugnis, dass die Schulgebäude drohen zunehmend zu verrotten. Hier muss schleunigst was geschehen“, so Müller weiter. Er machte während des Protestzugs noch einmal deutlich, dass DIE LINKE das Anliegen der ERS teile und unterstütze. „Das ist ein großer Protest für Bildungsgerechtigkeit. DIE LINKE. im Römer steht hinter euch“, sagte er.
Knut Dörfel, ehemaliger Leiter der ERS und Ortsbeirat für DIE LINKE im Ortbeirat 5, betonte, dass die ERS für gelungene Integration in Frankfurt stehe. „Aus der Koalition wird das seit Jahren nicht ausreichend wertgeschätzt. Alles Entgegenkommen der Schule wurde seitens der Stadt nicht honoriert. Das kann so nicht weitergehen“, erklärte Dörfel.
In den vergangenen Jahren hat die Ernst-Reuter-Schule bereits Flächen abgegeben, während sie zur gleichen Zeit ihre Zügigkeit und die Klassengrößen erhöhen musste. Die ERS sieht hierin eine Gefährdung des gemeinsamen Unterrichts. Ihren Unmut hatten die Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bereits am 2. Dezember im Ausschuss für Bildung und Integration im kundgetan.