Oberbürgermeister Feldmann sieht freiwilligen Helfer*innen im Bahnhofsviertel dabei zu, wie sie Brötchen und Wasser an obdachlose Menschen verteilen.
„Das ist ein Armutszeugnis der Stadtpolitik!“, findet Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Mitglied im Ortsbeirat 1: „Statt eine menschenwürdige Form der Wohnraumversorgung für die Menschen zu schaffen, schaut Feldmann dabei zu, wie Freiwillige die Aufgaben übernehmen müssen, für die eigentlich die Stadt verantwortlich ist.“
Denn eigentlich liege es im Aufgabenbereich des Sozialamts, die Menschen in Frankfurt angemessen unterzubringen. Dass die Stadt darin seit Jahren versagt, zeige sich jetzt besonders dramatisch. Yilmaz: „Denn wenn empfohlen wird, drinnen zu bleiben und Geschäfte geschlossen sind, bleiben diejenigen zurück, die kein Zuhause haben. Gesundheitsschutz sieht anders aus!“
Yilmaz: „Die Menschen brauchen Wohnungen – und die gibt es in Frankfurt. Luxuswohnungen und Bürogebäude stehen leer. Außerdem mussten viele Hotels den Betrieb einstellen, weil kaum noch Reisen stattfinden. Auch hier können Menschen untergebracht werden. Obwohl das keine langfristige Form der Unterbringung sein kann, so ist es doch besser als auf der Straße bleiben zu müssen! Die langfristige Devise muss sein: Küchen statt Brötchen und Betten statt B-Ebene! Die Stadt muss dringend handeln. Es gibt genug Betten in Frankfurt.“
Dass die Stadt zum 1. April ein Hotel für obdachlose Menschen mit Krankheitssymptomen geöffnet habe, zeige, dass das grundsätzlich möglich ist. Yilmaz: „Präventiver Gesundheitsschutz sieht allerdings anders aus. Erst eine Wohnmöglichkeit zur Verfügung zu stellen, wenn man schon krank ist, ist keine Lösung!“
Yilmaz abschließend: „Zusätzlich zur Unterbringung muss natürlich die Versorgung der Menschen sichergestellt sein. Auch dabei muss die Stadt dringend handeln. Statt netter Worte brauchen die bestehenden Anlaufstellen finanzielle Zusagen und räumliche und personelle Kapazitäten!“