Kinder- und Jugendschutz in der Corona-Krise gewährleisten

Durch die Corona-Pandemie wird die häusliche Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen zunehmen – davon gehen zahlreiche Expert*innen aus. Viele Familien sind durch das erlassene Kontaktverbot, geschlossene Schulen und Kindertagesstätten, Spielplätze und Freizeiteinrichtungen gezwungen sich mit Sorgen und Konflikten auf engem Raum ohne Rückzugsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Gerade Kinder benötigen in der derzeitigen Situation besondere Unterstützung und Hilfe. Dort wo Familien die Ängste und Unsicherheiten nicht auffangen können oder sich die Situation durch häusliche Gewalt sogar noch verschärft, muss schnelle Hilfe durch Jugendämter oder soziale Einrichtungen erfolgen. Doch genau diese Hilfe wird durch das Kontaktverbot verhindert. Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen oder Lehrer*innen haben keinen direkten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen bzw. deren Familien. Auch wenn es jetzt kreative digitale Angebote als Alternativen gibt, ist eine Kindeswohlgefährdung so kaum festzustellen. Dies ist nur durch den persönlichen Kontakt zu den Familien, Kindern und Jugendlichen möglich. Hier bedarf es einer schnellen Lösung, wie etwa die Ausstattung mit Infektionsschutz für Sozialarbeiter*innen, um den Kontakt zu den Familien aufrecht zu erhalten.“

Mit ihrem „Appell aus der Wissenschaft: Mehr Kinderschutz in der Corona-Pandemie“ haben 97 Wissenschaftler*innen einen Aufruf an die Politik gestartet, um in der Corona-Krise Kinder und Jugendliche schützen zu können.

Dazu Dalhoff: „Der Appell enthält viele Punkte, die jetzt umgesetzt werden müssen, um den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft in dieser extremen Situation zu helfen und unterstreicht dabei die Bedeutung der Familien- und Jugendhilfe. Diese benötigen den Schutz und die Solidarität, genauso wie all jene, die als besonders schutzbedürftig gelten.“

Den Appell finden Sie hier.

 

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