Kindertageseinrichtungen und Spielplätze bleiben auch nach den ersten Lockerungen von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Hessen auf unabsehbare Zeit geschlossen. Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Dass die Kindertageseinrichtungen auf unabsehbare Zeit geschlossen bleiben sollen, bedeutet für viele Familien, dass sie den Balanceakt zwischen Kinderbetreuung und Berufstätigkeit weiter meistern müssen. Gerade für Alleinerziehende stellt das eine große Herausforderung dar. Die Familien mit kleinen Kindern haben die extreme Situation, in der sie sich durch die Eindämmungsmaßnahmen aktuell befinden, bisher mit großer Solidarität und klaglos hingenommen und sich irgendwie organisiert. Dass die Politik nun keine Perspektive für sie aufzeigt, ist – auch mit Blick auf das Wohl der Kinder – ein Schlag ins Gesicht.“
Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen und Bezugspersonen außerhalb der Familie, um sich entwickeln zu können. Kindertageseinrichtungen sind der Ort, an dem Kinder ihre Freund*innen treffen, sich sozial entwickeln und enorm viel für ihr späteres Leben lernen. Diesen Sozialraum haben die Kinder quasi über Nacht verloren. Zusätzlich haben die Kinder durch das Kontaktverbot nicht einmal die Möglichkeit, sich mit anderen Familien zu treffen. Das bedeutet eine völlige Isolation der Kinder von ihren Freund*innen und Bezugspersonen.
„In den Überlegungen der Landesregierung muss die Perspektive der Kinder eine stärkere Rolle spielen. Auch jüngere Kinder brauchen eine Antwort darauf, wann sie wieder mit ihren Freund*innen spielen dürfen. Darüber hinaus muss es erlaubt sein, dass sich einzelne Familien in Eigenverantwortung treffen und Kinder miteinander spielen können. Wenn die Eltern auf das Abstandsgebot auf Spielplätzen achten, können auch diese wieder für die Kinder geöffnet werden.
Über das wichtige Ziel, Risikogruppen in unserer Gesellschaft vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen und die Pandemie mit Maßnahmen einzudämmen, dürfen wir nicht die psychischen und sozialen Folgen für die Kinder und damit einer ganzen jungen Generation vergessen“, so Dalhoff.