Nachdem die Stadt Frankfurt eine Pflicht zum Tragen von Masken in Geschäften und dem Nahverkehr angekündigt hat, zieht auch das Land Hessen nach. Dazu Martin Kliehm, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Wir begrüßen die Maskenpflicht bei Einkäufen und im Nahverkehr, denn dort begegnen sich Menschen auf engstem Raum. Besser wäre es gewesen, wenn sich Stadt und Land dabei koordiniert hätten. Diese Fragmentierung der Maßnahmen in Bund und Land verwirren mehr. Besser wäre auch, wenn Klaus Oesterling die Taktung im Nahverkehr so anpasst, dass es in Stoßzeiten zu keinem Gedränge kommt.“
Jetzt, da die Maskenpflicht angekündigt sei, stelle sich die Frage nach der Versorgung der Bevölkerung. Kliehm erklärt: „In Frankfurt darf es nicht zu solchen Bildern wie in Dresden kommen, wo hunderte Menschen dicht an dicht anstanden, um eine Maske zu erhalten. Auch Hamsterkäufe wie bei Klopapier, Mehl und Hefe sind zu vermeiden. Momentan ist doch völlig unklar, wie die Menschen an Masken kommen sollen? Klar ist, dass medizinische Masken medizinischem Personal vorbehalten bleiben sollten. Stadt und Land sind jetzt gefordert, einen Plan vorzulegen zur dezentralen Versorgung mit Masken. Dies könnte zum Beispiel über Apotheken geschehen. In Südkorea gibt es sogar eine App, die anzeigt, wie der jeweilige Vorrat und die Länge der Schlange ist.“
Noch immer fehlten gerade in ambulanten und stationären PflegeeinÂrichtungen Schutzmasken und Schutzkleidung: „An der Staatsoper Berlin und im Theater Baden-Baden nähen die Schneidereien derzeit Alltagsmasken aus Stoff statt Kostüme. Das wäre doch ein Weg, den auch die Städtischen Bühnen begehen könnten, um in Frankfurter Alten- und Pflegeheimen – aber vielleicht demnächst auch in Schulen und Kitas – Kinder und Alte, Pflege-, Lehr- und Erziehungspersonal sinnvoll zu unterstützen“, so Kliehm.