Die Schultüren öffnen sich nach den Corona-Wochen für die ersten Schülerinnen und Schüler wieder. Für Hessen wurde dazu ein Hygieneplan entwickelt, der leider einige Fragen offen lässt. Der Bericht von Bildungsdezernentin Weber sollte diesen nun für Frankfurt konkretisieren. Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Hände waschen schön und gut. Aber wie sollen die Schülerinnen und Schüler das ohne Seife und Handtücher tun? Weiterhin bleiben die Schulen dafür zuständig, mit Unterstützung des Schulamtes. Das hat in den letzten 30 Jahren schon nicht geklappt. Und die Desinfektionsbehälter an den Wänden sind auch immer leer – auch hier im Römer zum Beispiel, wo sie 2018 einmal angebracht und nie wieder befüllt wurden. Das kann keine Lösung für alle die Schülerinnen und Schüler sein, die in Containern ohne eignen Wasseranschluss in den Klassen unterrichtet werden. Jetzt sind die stinkenden Toiletten nicht mehr nur Problem der Schülerinnen und Schüler, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung.“
Außer Frage steht für Pauli, Homeschooling vertiefe die ungleiche Chancenverteilung unter den Schülerinnen und Schülern. Das erkennt auch der Bericht an.
„Die Möglichkeit nun Laptops von den Schulen zu leihen, ist ein erster guter Schritt – wobei uns noch nicht ganz klar ist, woher die Geräte kommen sollen. Allerdings braucht es auch hier weitere Maßnahmen, pädagogische und gesellschaftliche Konzepte. Die Geräte ersetzen keine PädagogInnen. Eltern sind keine Lehrkräfte. Und auch für die Kleineren brauchen wir Lösungen, die medizinisch und pädagogisch in Einklang sind – wenig Bewegungsmöglichkeiten, Isolation von anderen Kindern und Familienmitgliedern erfüllt diesen Anspruch nicht“, so Pauli. „Hier ist vielleicht eine Chance endlich umzudenken. Kleinere Gruppen, mehr Personal, bessere Hygienestandards sind ja keine ganz neuen Forderungen.“