Die Corona-Pandemie beeinflusst auch den traditionellen 1. Mai. In diesem Jahr wird es der Situation angepasste Formen der Demonstrationen geben. Die Gewerkschaften, die bisher zum 1. Mai aufgerufen haben, werden den „Kampftag der Arbeiterbewegung“ mit einem Livestream begehen.
Seitdem die Arbeiter*innen den 1. Mai zum ersten Mal im Jahr 1890 aufriefen, haben sie zusammen mit den Gewerkschaften und Parteien der Arbeiterbewegung vieles erreicht. „Das muss immer aufs Neue verteidigt werden. Der 1. Mai ist deshalb so wichtig, weil an diesem Tag Arbeiternehmer*innen ihre Forderungen auf der Straße Ausdruck verleihen. Besonders in diesem Jahr, in dem eine weltweite Pandemie weit in Wirtschaft und Gesellschaft hineinwirkt, wurde deutlich, welche Berufe wirklich für eine funktionierende Gesellschaft wichtig sind. Welche Auswirkungen die Pandemie haben wird, ist noch nicht absehbar. Aber Unternehmen werden versuchen, mit Entlassungen und Kürzungen durch die Krise zu kommen. Deswegen wird es auf gewerkschaftlicher Ebene darum gehen, dagegen anzukämpfen. Auf kommunaler Ebene wird versucht werden, die Kosten durch Einsparungen im sozialen Bereich abzufangen. Hier müssen wir die erreichten Rechte und Standards verteidigen“, erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer.
Erste Wortmeldungen für generelle Sparmaßnahmen, die vor allem eine Kürzung im sozialen Bereich bedeuteten, kämen in Frankfurt schon von der CDU, erklärt Pauli. „Aber viele Beschäftigte, zum Beispiel in der Gastronomie, der Logistik, dem Reinigungsgewerbe oder dem Einzelhandel, kamen schon vor der Pandemie kaum über die Runden. Besonders in Frankfurt nicht, wo zum Beispiel die Fahrpreise und Mieten extrem teuer sind. Wenn dann noch Kurzarbeit hinzukommt, können vor allem Familien mit Kindern und Alleinerziehende in eine sehr schwierige Situation geraten. Hier wird eher mehr Geld ausgegeben werden müssen“, fordert Pauli.