Leerstand des Paradieshofes beenden!

Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, dem sozialen Projekt „Project Shelter“ die stadteigene Immobilie Paradieshof in Sachsenhausen per Nutzungsvertrag selbstverwaltet zu überlassen. Für den durch jahrelangen Leerstand verursachten Instandsetzungsbedarf kommt die Stadt auf.

Begründung:

Seit fast zehn Jahren besitzt die Stadt Frankfurt den Paradieshof in der Paradiesgasse 23 in Alt-Sachsenhausen. Seit vier Jahren verhandelt der Magistrat mit der European School of Design (ESD) über deren Einzug ins Gebäude. Währenddessen steht der Paradieshof leer. Nach einem aufwendigen Wettbewerb zur Wiederbelebung des Gebäudes gibt der Magistrat im Dezember 2019 bekannt, dass der Einzug der ESD „sehr unwahrscheinlich“ sei. Denn die in Aussicht gestellten 3,5 Millionen Euro Fördergelder stehen nicht mehr zur Verfügung.

Weiterhin priorisiere der Magistrat den Einzug der ESD, ein Zeitpunkt dafür sei allerdings nicht absehbar. Während der zähen Verhandlungen lässt die Stadt die Bausubstanz des Paradieshofes leer stehen und immer mehr verfallen. Im April 2020 haben Aktivist*innen von Project Shelter in einem offenen Brief angekündigt, dass sie die Liegenschaft sofort nutzen würden.

Project Shelter setzt sich seit 5 Jahren für diejenigen ein, die aus dem sozialen Netz fallen – als Anlaufstelle für Menschen, die eine Unterkunft oder Hilfe bei Behördenanträgen brauchen, krank sind, Hilfe bei der Versorgung ihrer Kinder oder unbürokratische finanzielle Unterstützung benötigen. Auch mit sozialen Trägern arbeitet Project Shelter zusammen und zeigt immer wieder, dass sie in der Lage sind, unbürokratisch Menschen zu helfen.

Die ehrenamtliche Arbeit von Project Shelter würde der Paradieshof als Anlaufstelle erleichtern. Schon seit der Gründung der Initiative im Herbst 2014 fordern die Aktivist*innen ein Haus. Eine physische Anlaufstelle ermöglicht es Hilfesuchenden, eine erste Anlaufstelle vorzufinden, zur Ruhe zu kommen, Kontakte zu knüpfen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen und sich in Frankfurt zu orientieren. Für das Anliegen eines eigenen Hauses hat Project Shelter bereits über 8.000 Unterschriften gesammelt.

Zur Betreuung des Standortes Paradieshof hat ein gemeinnütziger Verein der Initiative Unterstützung zugesichert. Das Anliegen, den Paradieshof für Project Shelter nutzbar zu machen, befürworten viele Organisationen und Einzelpersonen.

Der Paradieshof kann wieder von Menschen genutzt werden anstatt weiter leer zu stehen und zu verfallen!

DIE LINKE. im Römer

Dominike Pauli und Martin Kliehm

Fraktionsvorsitzende

Antragsteller*innen

  • Stadtv. Ayse Dalhoff
  • Stadtv. Dominike Pauli
  • Stadtv. Eyup Yilmaz
  • Stadtv. Martin Kliehm
  • Stadtv. Merve Ayyildiz
  • Stadtv. Michael Müller
  • Stadtv. Monika Christann
  • Stadtv. Pearl Hahn
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