Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen haben sich doch noch auf einen gemeinsamen Architekturwettbewerb zur Neubebauung des Campus Bockenheim mit Kultureinrichtungen geeinigt. Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Das Projekt Kulturcampus zieht sich schon länger als ein Jahrzehnt hin. Während Stadt und Land sich nach einem ewigen Hin und Her nun über die Kultureinrichtungen geeinigt haben, sind die versprochenen bezahlbaren Wohnungen noch nicht in Sicht.“
Auf dem Campus sollen zu 30 Prozent geförderte Wohnungen entstehen, weitere 15 Prozent der Fläche sollen für gemeinschaftliche Wohngruppen vorgehalten werden. Doch entstanden seien bisher fast ausschließlich Luxus-Wohntürme, Eigentumswohnungen und überteuerte Mikro-Apartments, so Yilmaz: „Der bezahlbare Wohnraum wird als letztes umgesetzt, das ist eine katastrophale Reihenfolge!“ Nicht nur die Mitglieder der Wohnprojekte, die seit Jahren vertröstet werden, würden ungeduldig auf die Möglichkeit zu bauen oder einzuziehen warten. Vor allem die zugesicherten Sozialwohnungen würden dringend gebraucht.
Yilmaz: „Die Veränderungen auf dem Campus verändern Bockenheim schon jetzt – aber bisher kaum zum Positiven: Verspiegelte, gesichtslose und exklusive Glastürme. Die dort geforderten teuren Mieten werden die Mieten in den umliegenden Häusern in die Höhe treiben. Der Magistrat muss endlich dagegen steuern, indem er den Mietendeckel für Frankfurt vorantreibt und schleunigst den beschlossenen geförderten und gemeinschaftlichen Wohnraum auf dem Campus in Bockenheim umsetzt!“