Am letzten Arbeitstag vor der Wiederöffnung wurde die gemeinsame Vereinbarung zwischen den Trägern der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Stadt Frankfurt am Main veröffentlicht. Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Das ist viel zu spät. Die Kita-Leitungen müssen jetzt am letzten Arbeitstag vor der Wiederöffnung oder gar über das Pfingstwochenende die Eltern erreichen und informieren. Dann erst können sie überblicken, wer das Angebot überhaupt in Anspruch nimmt. Wir können nur hoffen, dass die Informationen alle Eltern erreichen und am Dienstag kein Chaos vor den Kita-Türen entsteht. Für die Eltern und vor allem für die Kinder wäre das eine große Enttäuschung.“
Zudem ist es unverständlich, weshalb die Elternbeiräte nicht mehr einbezogen werden. „Auch sie könnten als Multiplikator*innen fungieren und die Leitungen unterstützen. Stattdessen sind auch sie von der fehlende Transparenz und der uneinheitliche Kommunikation betroffen. Und die Kurzfristigkeit in der Planung scheint kein Ende zu nehmen. Denn zu den Schließzeiten in den Sommerferien verhält sich das Konzept überhaupt nicht“, so Dalhoff weiter.
In der Vereinbarung werden Infektionsschutzmaßnahmen und der dringende Bedarf nach Betreuungsangeboten in einem Konzept zusammengefasst, das noch viel mit Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten arbeitet. „Wir alle stehen vor einer neuen Situation, die Variablen nötig macht – gerade auch bei einem allgemeinen Konzept, das sich vor Ort anpassen muss. Frankfurt wartete auf engere Konzepte, statt selbst Bedarfsanalysen und eine Übersicht über zur Verfügung stehendes Personal und Räumlichkeiten zu erstellen“, so Dalhoff. „Da dies nicht geschehen ist, werden wir nun erst bei der Umsetzung sehen, ob sich das Konzept bewährt. Den Leitungen und Mitarbeiter*innen wird dabei wieder eine besondere und sehr verantwortungsvolle Rolle zugedacht“, so Dalhoff weiter.
Das Konzept sieht vor, nicht nur den Bedarf der Eltern, sondern auch der Kinder besonders in den Blick zu nehmen. Die Hürden für Kinder in Familien in besonderen Belastungssituationen auf einen Platz wurden gesenkt. Dalhoff abschließend: „Das ist begrüßenswert. Allerdings brauchen wir gerade hier mehr. Zu allen Kindern muss der Kontakt aufrechterhalten werden oder in manchen Fällen leider erst wieder aufgebaut werden. Dabei ist auch eine in Augenscheinnahme wichtig. Anzudenken wäre eine Kooperation mit der offenen Jugendarbeit.“