Die miteinander konkurrierenden Betreiber von Rechenzentren in der Stadt gehen auf Einkaufstour. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Der eine Betreiber will die gesamte Struktur im Gewerbepark Osthafen umkrempeln und auch das Neckermann-Gelände in Beschlag nehmen. Der andere sorgt dafür, dass das Rödelheimer Traditionsunternehmen Günter & Co. weichen muss und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen. Der rasante kapitalgetriebene Boom der Rechenzentren sorgt für nachteilige Begleiterscheinungen. Der Stadt droht dabei, die Strukturordnung abhanden zu kommen. Außerdem verliert sie die Industriearbeitsplätze und die Belange des Klimaschutzes aus den Augen.“
Während die Betreiber munter Fakten schafften, schiebe die Stadtregierung seit Monaten einen Antrag der LINKEN. im Römer von einem Ausschuss auf den anderen und stelle ihn immer wieder zurück. „Ende letzten Jahres hat die Umweltdezernentin Heilig mitgeteilt, dass entgegen der Klimaziele der Stadt der Endenergieverbrauch von 1990 bis 2017 um 0,6 Prozent angestiegen ist. Die Gründe dafür liegen vorwiegend bei der Zunahme von Rechenzentren im Stadtgebiet, die heute schon ein Fünftel des gesamten Strombedarfs der Stadt ausmachen und mehr Strom verbrauchen als alle Haushalte in Frankfurt zusammen. Der durch die zunehmende Zahl an Rechenzentren steigende CO2-Ausstoß ist ein Alarmzeichen für den Klimaschutz“, so Pauli und weiter: „Wir fordern daher die Genehmigung zur Ansiedlung und den Weiterbetrieb von Rechenzentren strikt davon abhängig zu machen, dass die Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien erfolgt.“
Auch in der Abwärme, die durch die ständig mittels elektrischer Energie warm laufenden Hochleistungsrechner entstehe, stecke erhebliches Einsparpotenzial. „Die entstehende Abwärme wird in den meisten Fällen heruntergekühlt, in Teilen genutzt, aber häufig auch einfach verpuffen gelassen. Sinnvoller ist es, sie zur Wärmeversorgung umliegender Liegenschaften zu nutzen oder sie mithilfe von Wärmepumpen in das Fernwärmenetz der Mainova einzuspeisen. Auch da muss die Stadt ran“, so Pauli abschließend.