Am Freitag hat der Magistrat der Stadt Frankfurt das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm beschlossen. Teil davon ist die Planung eines neuen Gewerbegebietes in Nieder-Eschbach auf Flächen östlich der A5, die zurzeit Äcker sind. Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, dazu: „Sogar ihre eigenen Parteikolleg*innen aus dem Ortsbeirat haben dem Magistrat dringend abgeraten, ein neues Gewerbegebiet in Nieder-Eschbach auszuweisen. Die Warnungen – vor allem vor ökologischen Schäden – hat die Koalition ignoriert. Wirtschaftsinteressen gehen in der Planungspolitik des schwarz-rot-grünen Magistrats vor. Die Umwelt und die Menschen vor Ort in Frankfurt bleiben auf der Strecke.“
Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, ergänzt: „Für welche Unternehmen ein neues Gewerbegebiet an der Autobahn gebraucht wird, lässt die Koalition ungewiss. Das reicht als Begründung nicht! Statt zunächst bestehende Gebiete weiter zu entwickeln, soll mehr Freifläche versiegelt werden. Dabei ist der Schwund von Vegetation in Frankfurt bereits enorm: Zwischen 2012 und 2018 sind 1.112.000 Quadratmeter Freiflächen in dieser Stadt versiegelt worden. Das kann so nicht weitergehen!“
Viel eher sollten bestehende Gewerbegebiete nachverdichtet und nachhaltiger betrieben werden: „DIE LINKE. forderte schon im Januar dieses Jahres, Rechenzentren nur mit Ökostrom und Abwärmenutzung zu betreiben. Nach acht monatiger Überlegung lehnte die Koalition den Antrag jetzt ab und verweist auf die Klimaallianz. Es ist nur fraglich, ob diese Klimaallianz das Papier wert war, auf das sie gedruckt wurde – wenn es offensichtlich kein Umdenken gibt“, so Müller.