Auf die Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Römer zu ehemals öffentlichen Wohnungen auf städtischen Grundstücken von Ende August folgten keine Konsequenzen der Stadtregierung. Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Deshalb stellen wir jetzt einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung. Darin fordern wir als LINKE: Vonovia soll alle Mängel an den Wohnungen beheben und Mietpreisbegrenzungen zustimmen. Kommt das Unternehmen diesen Forderungen nicht nach, sollen die mit öffentlichen Fördergeldern errichteten Siedlungen wieder an die Stadt zurückgehen.“
Konkret fordert DIE LINKE, dass die Erbbaurechtsverträge der Stadt Frankfurt angepasst werden, sodass die Wohnungen auf den städtischen Grundstücken zu Preisen von gefördertem Wohnraum vermietet werden. Außerdem sollen Mängel in den Wohnungen behoben werden. Yilmaz dazu: „Vonovia muss ihren Pflichten als Vermieterin endlich nachkommen. Der Magistrat war viel zu lang untätig!“ Zuletzt wurde ein Fall an der Mörfelder Landstraße in Sachsenhausen bekannt, bei dem seit sieben Jahren (!) gesundheitsschädliche Legionellen in Wohnungen von Vonovia geduldet wurden. Dieser Fall mache ein Mal mehr deutlich, dass Wohnungsgesellschaften keinesfalls die besseren Vermieter sein.
Yilmaz weiter: „Die verantwortlichen Politiker*innen müssen anerkennen, dass ihre Liegenschaftspolitik seit den 1990ern Jahren falsch ist und den Mietenwahnsinn von heute befeuert. Diese Politik des Ausverkaufs muss endlich als Fehler anerkannt werden. Für die katastrophale Liegenschaftspolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte muss endlich politische Verantwortung übernommen werden!“
Yilmaz fordert, dass die Politik sich stärker für die Mieter*innen einsetze – immerhin warten mehr als 10.000 Haushalte auf eine Sozialwohnung und viele fürchten Verdrängung: „Das Land Hessen sollte bei Fördermaßnahmen Mietpreisbindungen ohne Befristung vorgeben und einen strengen Mietendeckel nach Berliner Vorbild einführen. Aber auch die Stadt kann etwas tun: Im Neubau brauchen wir in Frankfurt keine Luxuswohnungen, sondern Sozialwohnungen. Für die Vonovia-Wohnungen auf städtischen Grundstücken hat die Stadt ein Vorkaufsrecht und muss dieses auch nutzen! Zum Beispiel, wenn Vonovia den Mietpreisbegrenzungen und der Instandhaltung der Wohnungen nicht nachkommt.
Wohnen ist ein Menschenrecht, deshalb gehören die ehemals gemeinnützigen Wohnungen wieder zu geringen Mietpreisen in die öffentliche Hand!“
Der Antrag der LINKEN „Jahrzehnte verfehlter Liegenschaftspolitik aufarbeiten –
Wohnungen zurück in die öffentliche Hand“ kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.dielinke-im-roemer.de/blog/2020/10/05/jahrzehnte-verfehlter-liegenschaftspolitik-aufarbeiten-wohnungen-zurueck-in-die-oeffentliche-hand/