Sofortiger Planungsstopp für die den Grüneburgpark belastenden Varianten des Lückenschlusses Bockenheim – Ginnheim !

Antrag im Ortsbeirat 2 zur Antwort des Magistrats auf Frage Nr.  2844 vom 30.09.2020

  1. der Varianten 2 und 3 zum U-Bahn Lückenschluss Bockenheim – Ginnheim mit unterirdischer Station Adorno-Platz und Untertunnelung des Grüneburgparks wird ein sofortiger Planungstopp wegen Gefährdung des Grundwasserflusses im Grüneburgpark verfügt.   .
  2. Es wird lediglich die Variante 1a mit oberirdischer Station Botanischer Garten und Umwandlung der Buslinien 32 und 64 in Straßenbahnverbindungen weiterverfolgt.

 Begründung:

Ein schwerer Eingriff in das Grundwassersystem durch den Bau eines Doppeltunnels könnte zu einer Vernichtung der Baumbestände und somit des gesamten Ökosystems in den Parkanlagen führen. Deshalb fordern wir den Planungsstopp.

Wie aus der Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken im Römer (Frage Nr.: 2844 vom 30.09.2020) hervorgeht, wird in der geologischen Karte von Hessen (Beiblatt 3 zum Blatt 5817) der Grundwasserflurabstand im Bereich Adorno-Platz mit „überwiegend <5 m“ und im Bereich des Grüneburgparks und Palmengartens mit „überwiegend 5 -15 m“ angegeben. Aus Bauvorhaben am Campus Westend sind Grundwasserflurabstände von rund 4 m bekannt.

Nach abschließender Variantenbetrachtung zum U-Bahn-Lückenschluss vom 05.12.2019 ergeben sich folgende Fakten:

Bei der unterirdischen Station Adorno – Platz liegt der Lichtraum in geringer Höhenlage und damit die Tunneldecke ca. 4 m unter dem Erdboden als offene Station ( Präsentation S. 31).

Auf dem Querschnitt der Tunnelstrecke am Campus Westend ist zu erkennen, dass der Tunnelvortrieb an der Station Adorno-Platz aufgrund der geringen Tieflage von ca. 4 m nur mit einer Aufschüttung und mit einer eventuellen Injektion (wahrscheinlich Beton) stattfinden kann. Da sich hier aber nach der Grundwasserkarte das Grundwasser in einer Tiefe von weniger als 5 m und dann aufgrund der Ergebnisse der Baumaßnahme nur noch von 4 m  befindet, kann diese Baumaßnahme ohne einen Eingriff ins Grundwasser nicht stattfinden .

Die Tunnelstrecke verläuft in Röhren mit einer Ãœberdeckung über First von 10 m, beim IG-Farben-Haus laut Querschnitt 7 m bis max.  25 m an der Siesmayerstraße.

Da sich Grüneburgpark und  Palmengarten in einer Hanglage zwischen der Bundesbank und der Bockenheimer Landstraße befinden, kann davon ausgegangen werden, dass sich der Grundwasserfluss von der Bundesbank hangabwärts zur Bockenheimer Landstraße zieht.

Somit würde eine Durchquerung des Grüneburgparks durch zwei Tunnelröhren mit  einer Höhe von ca. 6 – 8 m eine Durchschneidung des Grundwasserstroms mit Dammwirkung im Grundwasserfluss bedeuten.

Welche negativen Auswirkungen ein solch massiver Damm im Grundwasserstrom in einem sensiblen Ökosystem wie dem des Grüneburgparks haben wird, ist nachvollziehbar.

Drei Hitzesommer haben bereits zum Verlust von mehr als 100 Bäumen im Park geführt.

Nachpflanzungen finden kaum statt. Dabei wurden in den letzten Jahren ca. 4 Mio. € zur Sanierung des Grüneburgparks aufgewendet.

Sowohl Grüneburgpark als auch Palmengarten sind denkmalgeschützt.

Antragtreller*innen Fraktionsvorsitzender
Margret Heym-Schmitt Hans-Jürgen Hammelmann
Hans-Jürgen Hammelmann
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