Das neue Toilettensystem des Baudezernenten Jan Schneider (CDU) wurde endlich vorgestellt. Jan Schneider ist seit zwei Jahren mit der Entwicklung des Konzepts beauftragt, doch das präsentierte Ergebnis lässt zu wünschen übrig: „Völlig enttäuschend ist das ‚Konzept‘ für mehr öffentliche Toiletten in Frankfurt am Main“, erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Römer.
„Ich frage mich, warum Herr Schneider über zwei Jahre brauchte, um dann ein derart dürftiges Ergebnis vorzulegen. Dabei ist der Bedarf doch offenkundig: Wir brauchen in dieser Stadt mehr öffentliche Toiletten!“ Schneider hatte sich Meinungen von Bürger*innen und Ortsbeiräten eingeholt. Von den 232 eingegangenen Vorschlägen seien 23 „potenziell geeignet“, so zitiert es die FR.
Müller: „Die jetzt präsentiere Idee, Toiletten an Kiosken aufzustellen, ist wenig hilfreich und grundfalsch. Denn der Grundgedanke des Baudezernenten ist nicht etwa die vermehrte Nachfrage an Orten des gesellschaftlichen Zusammentreffens, sondern der potenzielle Schutz vor Vandalismus. Die Verantwortung für öffentliche Toiletten kann nicht auf die Kioskbetreibenden abgegeben werden“, so Müller. „Vielmehr muss die Stadt selbst Anlagen schaffen und unterhalten!“
Es sei zudem nicht förderlich, dass Stadtrat Schneider sich die Situation schönrechne, indem auch Behörden, Museen und Kaufhäuser in Schneiders Toilettenkonzept einbezogen wurden. Müller: „Nur so kommt Schneider auf eine Zahl von 480 Toiletten in Frankfurt. Dieser Versuch der Schönrechnerei wirkt hilflos – ebenso wie der Verweis auf andere Städte, die angeblich noch schlechter dastehen bei der Versorgung mit öffentlichen Toiletten.“
„Wir erwarten, klare Vorschläge für neue Standorte und ein Sanierungskonzept für alle bestehenden Toilettenanlagen. Es ist dilettantisch vom Stadtrat Schneider nach so langer Zeit nicht mehr vorlegen zu können“, so Müller abschließend. „Wichtig wäre es zum Beispiel, bei den immerhin 23 möglichen Standorten für öffentliche Toiletten vom Konzeptmodus in die Umsetzung zu kommen. Das wäre dann auch ein Schritt, um endlich Abhilfe zu schaffen beim lästigen Problem, in Frankfurt eine öffentliche Toilette zu finden. DIE LINKE. im Römer wird weiter darauf drängen, dass der Magistrat endlich Fakten schafft. Wie lange will Herr Schneider eigentlich noch warten?“