„Der Vorschlag, dass die Zeil von Autos befahren werden soll, ist in der Tat spektakulär – nämlich spektakulär reaktionär! Mehr Autos in der Innenstadt ist das Letzte, was wir in Frankfurt brauchen“, so Martin Kliehm, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Zwar besagt eine Studie, dass Autofahrer*innen mehr Geld beim Einkauf dalassen, aber Fußgänger*innen und Radfahrende kommen öfter wieder. Die Frage ist darum nicht, wie wir mehr Leute aus dem Umland mit dem Auto in die Stadt locken, sondern wie wir die Zeil wieder attraktiv für die Menschen in den umliegenden Stadtteilen machen. Das beginnt bei Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, geht über die Aufenthaltsqualität und endet bei vielfältigen, positiven Einkaufserlebnissen ohne lange Warteschlangen an den Kassen.“
Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) stimmte der Forderung von IHK und dem Architekten Christoph Mäckler zu, wieder Autos auf der Zeil zuzulassen. Kliehm hält diesen Ansatz für grundverkehrt: „Die Zeil ist einer der am besten per ÖPNV erreichbaren Orte in Frankfurt. Die autogerechte Stadt entspricht dem Gesellschaftsbild dieser Herren aus den 1950er Jahren. Statt mit Autos den Weg für mehr Abgase und Parkplätze frei zu machen, muss Radfahren attraktiver und vor allem sicherer werden und der ÖPNV günstiger!“
Kliehm: „Um die Innenstadt attraktiver zu machen, sollte viel eher über eine attraktivere Gestaltung der Zeil mit mehr Grünflächen und vielfältigen Angeboten nachgedacht werden. Außerdem fehlen Orte, an denen man sich ohne Konsumzwang aufhalten kann. Die Zukunft ist die autoarme Innenstadt, nicht die autogerechte!“