Im Streit der Stadt mit der Brauerei-Gruppe Radeberger, die bislang bei 35 Frankfurter Wasserhäuschen als Zwischenpächter agiert hat, drohen die Betreiber:innen aufgerieben zu werden. Dazu erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Römer:
„Die Wasserhäuschen gehören zu Frankfurt und dürfen nicht zum Spielball von Interessenlagen werden, weder der von Radeberger noch der von der Stadt. Dafür sind sie ein viel zu wichtiger sozialer Treffpunkt im urbanen Raum und ein unbestrittener Teil der Frankfurter Stadtkultur.“
Es sei gut und richtig, dass die Stadt die Verpachtung eigener Liegenschaften wieder in eigene Hände nehme. „Die Hoffnung, mit dem Zwischenpächtermodell als einer Art Teilprivatisierung Kosten einzusparen, weil die Instandhaltung und die administrative Verwaltung wegfallen, hat sich wieder mal als Bumerang erwiesen. Leidtragende des gescheiterten Systems sind die Betreiber:innen, die lange Zeit mit überzogenen Pachthöhen zu kämpfen hatten und aktuell mit der Unsicherheit umgehen müssen, von der Radeberger-Gruppe die Kündigung, von der Stadt aber noch keine definitive Zukunftsoption erhalten zu haben“, so Müller weiter.
Die Stadt sei in der Verantwortung die Wasserhäuschen-Kultur zu stärken. Müller abschließend: „Jedem Gedankenspiel, die Grundstücke in welcher Form auch immer umzunutzen oder gar zu verkaufen, ist eine Absage zu erteilen. Instandsetzungen und Investitionen in öffentliche Toiletten sind zu begrüßen, dürfen aber nicht zum Nachteil der Betreibenden gereichen. Wenn diese die Aufsicht über angegliederte Toiletten übernehmen, muss sich das auch in den Pachtbedingungen und letztlich der Pachthöhe zu ihrem Vorteil wiederspiegeln.“