2. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am 20. Mai 2021
Aktuelle Stunde zu Frage Nr. 3:
Hält der Magistrat einen solchen Einsatz von mobilen Impfteams in Frankfurt für sinnvoll?
Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Korenke:
Ich danke Ihnen, Frau Momsen! Das Wort hat Frau Pauli von den LINKEN. Bitte!
Stadtverordnete Dominike Pauli, LINKE.:
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
sehr geehrte Damen und Herren!
Die Antwort, die Sie, Herr Stadtrat Majer, heute auf unsere Anfrage hin gegeben haben, war erfreulich. Sie hat gute Ansätze gezeigt. Das möchte ich hier auch einmal vermerken. Normalerweise begegne ich Ihnen mit kritischen Worten, aber wenn ich etwas ganz gut finde, möchte ich das auch sagen.
Ich würde gerne darauf hinweisen, dass in Hannover mit Sozialarbeiterinnen, die im Vorfeld der mobilen Impfaktionen Vorarbeit geleistet haben, gute Erfahrungen gemacht wurden und die Impfbereitschaft und das Interesse an diesem Thema dadurch deutlich gesteigert werden konnte.
Wir haben einen Antrag dazu gestellt, Sie haben ihn hoffentlich alle gelesen, welcher verschiedene Vorschläge zu diesem Thema beinhaltet und der auch darauf hinweist – ich möchte mit ein zwei Worten darauf eingehen ‑, dass es eben in Frankfurt zunehmend Stadtteile gibt, die ein deutlich schlechteres medizinisches Versorgungsangebot haben als andere. Ich nenne es die segregierten Stadtteile. Wenn sie wissen wollen, wo sich diese befinden, sehen Sie sich den Segregationsbericht sowie die dazugehörigen Zahlen an, dann ist es sogar räumlich leicht zu erkennen. Deshalb finden wir es erfreulich, dass Sie schon damit angefangen haben und würden uns natürlich noch mehr freuen, wenn sie das mobile niedrigschwellige Angebot vor Ort noch deutlich ausweiten würden.
Auch unseren Bericht haben Sie mit Prüfen und Berichten votiert. Das finden wir gut. Da wir beim Prüfen sind, würde ich Ihnen gerne mit auf den Weg geben Herr Majer, ob Sie noch einmal prüfen könnten, ob ein einziges Testzentrum für drei Stadtteile, hier konkret Hoechst, Unterliederbach und Sossenheim und dann auch noch ein Testzentrum, das etwas ungünstig liegt, wirklich so gewollt sein kann oder ob Sie da nicht vielleicht noch eine Idee für eine Ausweitung hätten. Vielleicht mögen Sie das aus dieser Sitzung mitnehmen.
Ich war schon dabei zu sagen, dass wir Stadtteile haben, die medizinisch zunehmend schlechter versorgt sind. Ich möchte Sie zum Beispiel auf Goldstein hinweisen. Wie heute in der Presse zu lesen ist, gibt es noch einen Hausarzt bei einer ziemlich großen Population und ziemlich vielen Menschen, die auch schon älter und immobil sind. Auch hier werden unserer Ansicht nach in Zukunft mobile Angebote von der Kommune teilweise deutlich das ersetzen müssen, was bisher mehrere Hausärzte geleistet haben. Deshalb würde ich mir wünschen, Herr Majer und auch die neue Koalition, dass Sie sich in der Hinsicht konkrete Gedanken machen und dabei den Appell an die neue Stadtregierung mitgeben, etwas stärker auch in medizinischer Hinsicht über den Anlagenring hinaus zu denken und zu handeln.
Vielen Dank!