Vom 13. bis zum 16. Mai 2021 hat in Frankfurt der 3. Ökumenische Kirchentag digital und dezentral und daher für die Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar stattgefunden. Dazu erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Wegen der Pandemie musste der Kirchentag weitestgehend auf Publikumsveranstaltungen verzichten. Wo üblicherweise Zehntausende aus aller Welt zusammenkommen waren dieses Mal recht sinnbildlich nur leere Tische und Stühle zu sehen. Aber auch wenn der Kirchentag keine nennenswerten touristischen Effekte hatte, also niemand in der Stadt übernachtet, gegessen und getrunken hat, sind die Kirchen doch noch lange nicht so arm wie eine Kirchenmaus und deswegen auf Zuschüsse der Stadt angewiesen.“
Mit signifikanten Auftragsvolumina für die Stadt Frankfurt und das Land Hessen sowie mit Profiten aus den genannten touristischen Effekten wurde von der Stadt ein fast 5 Millionen Euro schwerer Zuschuss begründet. Aus der Antwort des Magistrats auf eine Anfrage der LINKEN werde nun deutlich, dass die Stadt ihrem Geld nicht sonderlich hinterher ist.
„Die 3,9 Millionen Euro Barmittelzuschuss scheinen ohne konkrete Prüfung bis heute zum Abruf zur Verfügung zu stehen. Vom Benefit für die Stadt war außer einem Fernsehgottesdienst und kleineren Veranstaltungen nichts zu spüren. Auch wenn bislang erst 1,2 Millionen Euro ausgezahlt wurden, lässt der Magistrat die Öffentlichkeit vollkommen im Unklaren darüber, wofür eigentlich? Wofür wurde das Geld tatsächlich verwendet und warum wurde der Zuschuss nicht angepasst? Es war doch schon vor langer Zeit klar, dass der Kirchentag mit Blick auf den Gesundheitsschutz anders ablaufen wird. Gerade in der Pandemiesituation hätten die Mittel doch anders eingesetzt werden können, etwa für die von der Pandemie arg gebeutelten Menschen. Das wäre doch auch im Sinne der Kirchen gewesen“, so Müller weiter.
DIE LINKE. im Römer werde sich mit der lapidaren Antwort des Kirchendezernenten Becker nicht zufriedengeben und in der Angelegenheit nochmal nachfassen.