Antrag im Ortsbeirat 1
Der Magistrat wird gebeten zu prüfen und zu berichten, ob
- es seitens der stadteigenen ABG Holding Überlegungen gab oder gibt, die Flachdächer der Gebäude in der Friedrich-Ebert-Siedlung zu begrünen, um das Stadtklima im Ortsbezirk und damit in Frankfurt am Main generell zu verbessern und den örtlichen Hitzestress zukünftig zu reduzieren.
- es seitens der stadteigenen ABG Holding Überlegungen gab oder gibt, die Häuser der Freidrich-Ebert-Siedlung mit Photovoltaikanlagen, entweder vertikal an den Fassaden oder auf den Dächern, auszustatten und somit einen Beitrag zu dem Ausbau erneuerbarer Energien zu leisten.
- die Dächer das Gewicht einer einfachen Begrünung bzw. von Photovoltaik-Anlagen bautechnisch dauerhaft tragen können.
- ein Pilotprojekt durchgeführt werden kann, das zuverlässige Daten und Erfahrungen darüber sammelt, ob eine Begrünung dauerhaft eine Verbesserung des Klimas (insbesondere der Temperaturen) vor Ort erbringt und ob die Bausubstanz keinen Schaden davonträgt (z.B. Schimmel).
Begründung
„Je mehr Gründächer, desto besser für das Stadtklima“ [1], so fasst ein Informationsblatt des NABU die Wirkung von begrünten Dächern innerhalb von Städten zusammen.
Es besteht kein Zweifel daran; der Klimawandel ist auch in Frankfurt angekommen, was längere Trockenperioden und Hitzestress deutlich bezeugen. Die Stadt Frankfurt am Main hat dies erkannt und fördert die Begrünung an, auf und hinter den Häusern durch das Förderprogramm „Frankfurt frischt auf.“
Eine Dachbegrünung verbessert das lokale Mikro-Klima, indem sie das Erhitzen und Speichern von Wärme der Dachflächen und damit der Gebäude selbst in den Sommermonaten verringert. Gleichzeitig ist die Maßnahme einfach zu realisieren und minimal invasiv. In der Platensiedlung ist dies im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme seitens der ABG kürzlich erfolgt.
Die Häuser der Friedrich-Ebert-Siedlung im Gallus besitzen in den meisten Fällen Flachdächer, die sich prinzipiell zur Begrünung und/oder für das Aufstellen von Photovoltaikanlagen anbieten. Gegebenenfalls können Photovoltaik-Anlagen auch vertikal an den Fassaden aufgebracht werden, wie es bei dem Haus Cordierstraße 4 bereits der Fall ist. Beide Maßnahmen, Begrünung und Photovoltaik, können somit möglicherweise kombiniert werden.
Auch in Anbetracht der Dringlichkeit, die Temperaturen in Städten für die Bewohner*innen auf einem erträglichen Maß zu halten, sollten einfach und zügig umsetzbare Maßnahmen, die zur Senkung der hohen Durchschnittstemperaturen beitragen, in Erwägung gezogen werden.
Antragsteller*innen: Fraktionsvorsitzende:
Angela Kilian Angela Kilian
[1] Naturschutzbund Deutschland (NABU): Gutes Klima durch Grün am Haus – Begrünte Dächer (Online: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/Stadtklimawandel/090814_nabu_infoblatt_gruendach.pdf, abgerufen 20.6.2021).