Frankfurt hat jetzt seine erste städtisch begrünte Litfaßsäule. Dazu erklärt Pearl Hahn, umwelt- und klimapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Zu den sündhaft teuren begrünten Sitzgelegenheiten, grüne Wohnzimmer genannt, dem einen begrünten Haltestellendach und einzelnen zum Alibi begrünten Hochhäusern, gesellt sich nun der nächste heiße Scheiß: die sogenannte ,Frankfurter Haube‘, eine einzelne begrünte städtische Litfaßsäule. ,Frankfurt frischt auf‘, der städtische Klimabonus zur Begrünung von Privatflächen, prangt auf der Werbefläche der Säule. Vielleicht sollten auch die verantwortlichen Frankfurter Macher*innen das Gestrüpp im Oberstübchen mal ein bisschen lüften. Denn auch wenn hier die Fetthenne zur Anwendung kommt, hitzebeständige Sedumpflanzen auf zwei Quadratmeter Fläche machen den Kohl auch nicht mehr fett und können nicht ernsthaft als Maßnahme zum Klimaschutz verkauft werden.“
Dabei habe die Stadt Frankfurt alle Trümpfe in der Hand. Hahn weiter: „Auf zigtausenden Quadratmetern städtischer Dach- und Freiflächen hat die Stadt jederzeit die Möglichkeit für echte Begrünung, besser noch für einen durchdachten Mix von Solaranlagen, Dach- und Freiflächenbegrünung, zu sorgen. Die Alibi-Handlungen im Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel müssen endlich aufhören. Die CDU ist raus aus der Stadtregierung und die Grünen sind wiederholt stärkste Kraft geworden. Es gibt keinerlei Ausreden und schon gar keine Rechtfertigung mehr dafür, jetzt nicht unmittelbar echte Maßnahmen zu ergreifen. Die Anstrengungen der Frankfurter*innen gehören auch dazu. Aber alle Pläne und Szenarien haben aufgezeigt, dass vor allem die Stadt mit ihren höchst eigenen Potenzialen vorangehen muss.“
Die symbolische Litfaßsäule gerate so zum Eigentor der Umweltdezernentin, schlage sie doch nur öffentlich an, für was die Grünen in Frankfurt stehen: „Für ein ,Weiter so‘ im betulichen Klimaschutz, der niemandem weh tun soll, sondern ganz unaufdringlich nett und freundlich daherkommt. Wir brauchen aber mal so langsam den Spatz in der Hand und nicht nur die Fetthenne auf dem Dach“, so Hahn abschließend.