Laut der neuesten statistischen Veröffentlichung der Stadt Frankfurt gehört der Frankfurter Westen besonders auch im Bildungsbereich zu den abgehängten und vernachlässigten Bezirken. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Beirätin im Ortsbeirat 6:
„Hier wird überdeutlich, dass Herkunft, Bildungsstand der Eltern und Einkommen darüber entscheiden, welche Chancen ein Kind hat auf eine weiterführende Schule zu kommen. Im Nordend ist das für Kinder fast selbstverständlich, im Frankfurter Westen leider nicht. Vor allem nicht für Kinder, die aus einem nichtakademischem Elternhaus kommen oder einen Migrationshintergrund haben.“
Während die Stadtregierungen der letzten Jahrzehnte hauptsächlich das weiterführende Bildungsangebot in den wohlhabenderen Stadtteilen ausgebaut hätten – alleine im Westend mit fünf Gymnasien – müsse sich die neue Koalition jetzt konzentriert um die Stadtteile kümmern, in denen immer noch überdurchschnittlich viele Kinder auf die Hauptschule wechseln. „Zusätzliche Bildungsangebote sind dringend nötig. Die Zahlen aus Griesheim zeigen, dass es unbedingt zusätzliche Angebote braucht und nicht nur den Ausbau der vorhandenen. In Nied fehlt nach wie vor eine weiterführende Schule, das ist unhaltbar“, moniert Pauli.
Dass es in vielen Stadtteilen an geeigneten Grundstücken oder Bestandsgebäuden für den Schulbau fehle, sei nicht abzustreiten. Pauli weiter: „Aber da wünsche ich mir mehr Kreativität und Mut, auch ungewöhnliche Projekte zu denken. Nach wie vor halte ich es für eine gute Idee, den Saalbau in Nied zu einem Bildungs- und Kulturzentrum zu machen. Einen Raum zu schaffen für Bildung und Vereine.“
Hinzu komme, dass es nun eigentlich eine Mehrheit für eine zukunftsorientierte Bildungslandschaft in Frankfurt gebe, da die stets blockierende CDU mit ihrer antiquierten Vorstellung von Bildung nicht mehr mit in Verantwortung sei. „Das sind gute Voraussetzungen dafür, dem immer stärker werdenden Elternwunsch nach Integrierten Gesamtschulen nachzukommen und verstärkt diesen Schultypus zu planen. Laut dem Stadtelternbeirat fällt die Entscheidung für ein Gymnasium oft nur aus Mangel einer im Stadtteil vorhandenen IGS und um den Kindern so einen weiten Schulweg zu ersparen. Ansonsten wäre eine IGS noch viel häufiger die erste Wahl. DIE LINKE. plädiert seit Jahren für diese Schulform und unterstützt den Stadtelternbeirat bei der Forderung nach weiteren Integrierten Gesamtschulen deshalb gerne“, so Pauli abschließend.