Der Klinikverbund „Kliniken Main-Taunus“ benennt sich in „varisano“ um. Nach Aussagen des Frankfurter Gesundheitsdezernenten Majer (DIE GRÜNEN) und eines an die Stadtverordneten verschickten Infoblattes, soll der neue Name das „Wir“ – Gefühl bestärken und noch bestehende Abgrenzungen zwischen dem Klinikum-Höchst und den Main-Taunus Kliniken überwinden.
Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Trotz Nachfragen unserer Fraktion und hitziger Diskussion im Rahmen des Ausschusses für Gesundheit, blieb der Gesundheitsdezernent bei ausweichenden, sich auf Allgemeinplätze zurückziehenden Antworten und ließ damit viele Fragen unbeantwortet. Damit bleibt der Eindruck, der Dezernent glaubt, banale Worthülsen aus dem Arsenal der Marketingphrasen würden den Zusammenhalt der Belegschaften in den Krankenhäusern stärken und das Vertrauen der Patient*innen in die Kliniken erzeugen. Das ist ein reiner „PR-Gag“. Patient*innen vertrauen Kliniken, wenn sie gut behandelt werden. Dann ist der Name völlig egal. Und wenn der Zusammenhalt der Belegschaften gestärkt werden soll, warum wurde die Namensgebung dann nicht zusammen mit den Beschäftigten diskutiert und entwickelt? Wäre es in einem solchen Prozess nicht viel wahrscheinlicher, dass die Belegschaften wirklich zusammenwachsen?“
Ob die Umbenennung wirklich einen Vorteil für die Belegschaften und die Patient*innen hat wird sich unter anderem an Folgenden Prüfsteinen messen lassen müssen:
1. Welche medizinischen Verbesserungen wird es für die Patient*innen geben?
2. Welche Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten werden von der Umbenennung ausgehen?
3. Welche medizinischen Fortschritte und Erkenntnisse wird es dadurch geben?
4. Wie hoch waren die bisherigen Kosten der Umbenennung und welche Kosten stehen noch aus?
„Wie sich der Klinikverbund im Sinne der vier Fragen entwickelt wird die LINKE prüfen. Denn im Moment erinnert der Wirbel um den neuen Namen des Klinikumverbands an einen Werbeslogan eines bekannten Schokoriegels. „Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix!”, so Pauli.
Und weiter:
„Insgesamt verstärkt sich bei mir die Befürchtung, dass die Namensänderung ein Symptom dafür ist, dass der Klinikverbund sich immer mehr zu einem Profitcenter entwickeln soll, anstatt sich solide und redlich um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu kümmern“, meint Pauli.