„Es dürfte wohl der teuerste Laufsteg der Republik gewesen sein, als die Frankfurter Fashion Week am Opernplatz ihre Zelte aufschlug“, erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Römer. „Nach Aussagen der Wirtschaftsdezernentin, Stephanie Wüst (FDP), sind bereits Millionen für die ,Fashion-Week light‘ geflossen. Das Event auf Sparflamme hatte aber kaum nachhaltige Effekte. Hier wurde großspurig angekündigt, Frankfurt in die Champions-League der Modewelt zu katapultieren. Herausgekommen ist lediglich ein teures Intermezzo ohne weiteren Nutzen für die Modebranche und Kreativszene dieser Stadt“, so Müller weiter.
DIE LINKE. im Römer habe einen umfangreichen Fragenkatalog vorgelegt, um zu den offenen Fragen rund um die Fashion Week jetzt Klarheit und Transparenz herzustellen. Müller: „Fragwürdig erscheint besonders die Vertragskonstellation, die es der Berliner Premium Group ermöglicht, einerseits Fördergelder mitzunehmen, andererseits aber rasch vom Main wieder zurück an die Spree zu wechseln. Diesen Fördergeld-Tourismus darf sich das öffentliche Gemeinwesen nicht bieten lassen.“
Für die Frankfurter Kreativ-Szene sei das besonders bitter. „Die Millionen hätten doch sinnvoll und nachhaltig verwendet werden können. Hier hat sich die Stadt blenden und über den Tisch ziehen lassen“, so Müller weiter. Für DIE LINKE. im Römer hänge es nun von der Beantwortung der offenen Fragen ab, ob und wie die Frankfurt Fashion Week weitergeführt werden kann. „Gerade die kreative Szene kämpft mit den Folgen der Corona-Pandemie. Hier muss ein Schutzschirm gespannt werden. Dazu hört man nichts von der Wirtschaftsdezernentin, die krampfhaft am Zerrbild der Dachmarke ,Frankfurt Fashion Week‘ festzuhalten scheint. Allein das Label Nachaltig macht aber noch keine Mode-Metropole“, so Müller abschließend.