„Internationale Gedenktage erinnern daran, dass etwas noch nicht eingelöst ist und dringend der Erledigung bedarf. Das gilt auch für den Internationalen Frauentag am 8. März 2022 und den Equal Pay Day am Tag zuvor.“ erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. im Römer, Monika Christann.
Zugleich haben die Gewerkschaften ver.di und GEW die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (S+E) bundesweit aufgerufen, sich am 8. März am Streik zur Durchsetzung der Forderungen der aktuellen Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst zu beteiligen. Weil die Forderungen nach Aufwertung wichtiger gesellschaftlicher Tätigkeiten vorzüglich zum Internationalen Frauentag und dem Equal Pay Day passen, wird die Fraktion DIE LINKE. im Römer am 08. März 2022 ab 13 Uhr im Rahmen der ver.di-Aktivitäten den „Solidaritätspunkt Paulsplatz“ gestalten und lädt die Bevölkerung zum Austausch ein.
Die Lohnlücke bei Frauen* für gleiche oder gleichwertige Tätigkeit im Vergleich zu Männern*ist immer noch groß. Dieses Jahr datiert der bundesweite Equal Pay Day am 7. März und bedeutet, dass bis zu diesem Tag Frauen* rechnerisch mehr als zwei Monate umsonst gearbeitet haben, bis sie das durchschnittliche Lohnniveau der Männer* erreichen können. Eine Aufwertung vieler typischer Frauenberufe sei daher dringend nötig. Hinzu komme, dass die unbezahlte Sorgearbeit, welche die Gesellschaft am Leben erhält, immer noch vorwiegend von Frauen* erledigt werden muss. Diese strukturellen Ungleichheiten müssten endlich von den politisch Verantwortlichen angegangen werden; nicht zuletzt auf Grund gesetzlicher nationaler, europäischer und internationaler Vorgaben.
„Und auch Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst machen eine gesellschaftlich wertvolle und verantwortungsvolle Arbeit. Das ist offenbar in der deutschen Gesellschaft noch nicht angekommen, denn in diesem Bereich sind die Tätigkeiten immer noch zu schlecht bewertet und unterbezahlt. Für die Bundeswehr werden mal locker 100 Mrd. Euro und mehr aus dem ‚Ärmel‘ der Bundesregierung geschüttelt. Die Arbeitgeber in der erwartbaren S+E-Tarifrunde haben sich jedoch noch keinen Millimeter bewegt. Dabei ist“ so Christann weiter, „eine Investition in eine qualitativ gute Sozial- und Erziehungsdienstarbeit eine Investition in eine friedliche Gesellschaft und unerlässlich. Eine Aufrüstung mit Waffen hingegen bedeutet nicht nur Verteidigung, sondern auch eine Investition in Zerstörung. Gerade in der jetzigen Zeit, in der Kinder und Jugendliche durch Coronafolgen und tägliche verstörende Kriegsbilder Traumatisierungen erleben, müssen wir alles daran setzen, sie vor den Folgen zu beschützen und aufzufangen. Deswegen“ so Christann abschließend „erklärt sich Die Linke solidarisch mit den S+E-Streikenden und wird dies am 8. März auf dem Paulsplatz als ‚Solidaritätspunkt‘ innerhalb der ver.di-/DGB-Demo deutlich machen.“
Die 11 Forderungen der Gewerkschaften ver.di und GEW
Demo-Infos „Frankfurter Aktionen zum Frauentag am 8. März“:
Soli-Punkte ab 13 Uhr (Mainufer/Untermainbrücke, Willy-Brand-Platz, Rossmarkt, Hauptwache, Konstabler Wache, Paulsplatz, Römerberg)
Demonstration ab 15 Uhr, ab DGB-Haus, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77