Die Fraktion DIE LINKE. im Römer möchte mit ihrem Antrag „Alt-Rödelheim als Quartiersplatz gemeinsam mit den Bürger*innen gestalten“ den Ortskern in Alt-Rödelheim beleben und Nutzungsmöglichkeiten erhöhen. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Die Ortskerne in den Stadtteilen haben eine wichtige soziale Funktion. Sie sind identitätsstiftende soziale Zentren, in denen vielfältige Begegnungen und Interaktionen stattfinden. Wohnortnahe Nahversorgung gehört ebenso dazu wie ein sozialer Treffpunkt. Um dort ein lebendiges Quartier zu schaffen, müssen konkrete Maßnahmen für mehr Aufenthaltsqualität von Plätzen umgesetzt werden. Diese könnten sein: Großzügige Sitzelemente und Freiflächen, Begrünung, ausreichend Mülleimer, Bücherschränke und Spielelemente für Kinder und Jugendliche. Damit der Platz wirklich zum Verweilen einlädt, muss er unbedingt autofrei und gemeinsam mit den Bürger*innen gestaltet werden.“
Inge Pauls, Vorsitzende von die farbechten – DIE LINKE. im Ortsbeirat 7, hebt hervor, dass Alt-Rödelheim den Charakter eines Zentrums hätte: „Es handelt sich um einen ehemaligen Marktplatz mit historischen Gebäuden sowohl aus der dörflichen als auch aus der Gründerzeitvergangenheit des Stadtteils mit Außengastronomie, Handwerk und einem zeitweiligen Nachbarschaftstreff. Das Haus der jüdischen Kaufmannsfamilie von Arthur Stern existiert seit mehr als 100 Jahren. Die Familie war in Rödelheim alteingesessen und musste während des Nationalsozialismus in die Vereinigten Staaten fliehen. Der historischen Bedeutung des Ortskerns muss endlich Anerkennung geschenkt werden. Dies ist durch die Erhöhung der Aufenthaltsqualität möglich.“
Dazu gehöre die Neugestaltung der leerstehenden Gebäude Alt-Rödelheim 14-20 und Assenheimer Straße 1. Pauls weiter: „Die Gebäudezeile ist seit Jahren dem Verfall ausgesetzt. Jahrelang ist nichts passiert. Der Verfall muss endlich gestoppt werden, um den öffentlichen Raum endlich wieder für die Rödelheimer*innen nutzbar zu machen. Dafür muss der Magistrat den Druck beim Eigentümer erhöhen.“
Yilmaz erläutert das Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie: „Es ist unfair, wenn große Summen ausschließlich in die Aufwertung der Innenstadt Frankfurts investiert werden. Die Entwicklung der alten Ortskerne muss wieder in den Fokus gerückt werden. Die Wohnqualität kann dort enorm steigen, wenn Begegnungen auch fernab der sehr gut ausgestatteten, konsumorientierten Innenstadt gefördert werden. Ortsteile sind essentiell für die Teilhabe in den verschiedenen Stadtteilen“, so Yilmaz abschließend.