Der neue Frankfurter Mietspiegel für 2022 wurde veröffentlicht. Demnach ist die ortsübliche Vergleichsmiete auf 10,29 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete gestiegen. Im Jahr 2018 lag er noch bei 9,36 Euro pro Quadratmeter. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Dass die ortsübliche Vergleichsmiete um knapp 10 Prozent gestiegen ist, bedeutet ein enormes Mietpreissteigerungspotential und ist für viele nicht bezahlbar, die sowieso schon in überteuerten Wohnungen leben. Der Mietspiegel wirkt sich damit immer zum Nachteil der Mieter*innen aus. Das ist eine schleichende Mieterhöhung per Gesetz und muss abgeschafft werden.“
Die Methode zur Ermittlung des Mietspiegels sei mehr als mangelhaft. Yilmaz kommentiert: „Das Mietspiegelverfahren ist intransparent. Der Betrachtungszeitraum ist viel zu kurz. Lagezuschläge sind überhöht. Immer mehr periphere Viertel erhalten den überhöhten Zuschlag für ‚zentrale Lage‘. Es müssen unbedingt alle Wohnungen berücksichtigt werden, also auch Bestandswohnungen und geförderte Wohnungen, und nicht nur neue oder veränderte Mietverträge. Nur dann kann der Mietspiegel für Mieter*innen fair gestaltet sein. Dass ortsübliche Vergleichsmiete und Zuschläge für Haus und Grund nicht hoch genug sein können, verwundert nicht. Als Eigentümer*innenverband versucht er alles, um jegliche Möglichkeiten der Gewinnmaximierung auszuschöpfen. Haus und Grund ist gierig nach Mieterhöhungen“
Der Mietspiegel fördere eine katastrophale Mietpreisentwicklung: „Durch den Mietspiegel werden Mieterhöhungen festgeschrieben. Mietsenkungen dagegen rücken in weite Ferne. Frankfurter Mieter*innen brauchen endlich eine Atempause von ständigen Mieterhöhungen. Wir brauchen einen bundesweiten Mietendeckel, der Mieter*innen spürbar entlastet. Der sich nach oben drehenden Preisspirale muss endlich Einhalt geboten werden,“ so Yilmaz abschließend.