„Erneut wird der Magistrat kalt erwischt von einer Werksschließung“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer. Und weiter: „Wie bei der Samson AG, die ihren Betrieb nach Offenbach verlagern, wird der Magistrat auch jetzt wieder sagen, wir wussten von nix. Wirtschaftskompetenz sieht anders aus!“
Dabei stelle sich die Frage, wo die immer ins Feld geführten engen Kontakte zur Frankfurter Wirtschaft sind, wenn sie denn einmal dringend gebraucht werden. „Frau Wüst ist gefordert und muss sich jetzt für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen. Der Niedergang der klassischen produzierenden Industrie in Frankfurt muss gestoppt werden. Industriearbeitsplätze werden immer weniger, dabei sind sie ein essentieller Bestandteil der Frankfurter Wirtschaftsstruktur“, so Müller weiter.
Das angekündigte Aus für die Binding-Brauerei in Sachsenhausen komme zur absoluten Unzeit. Müller: „Gerade jetzt, wo viele Menschen aufgrund von Rezession, Inflation und Energiekrise in ihrer Existenz bedroht sind, trifft die Schließung die Beschäftigten und ihre Familien mit voller Härte. Es braucht eine gemeinsame kommunale Kraftanstrengung, um die Arbeitsplätze zu erhalten und mit der Radeberger Gruppe nochmals zu verhandeln, den Produktionsstandort zu erhalten.“
Der Poker um die wertvollen Flächen am Sachsenhäuser Berg habe derweil schon begonnen. „Hier muss der Magistrat regulierend eingreifen und die Flächenentwicklung begleiten. Aus dem Areal darf kein neues Luxuswohnquartier werden“, so Müller abschließend.