Das Kollektiv „Freiräume statt Glaspaläste“ besetzt seit dem 3. Dezember 2022 das Haus in der Günderodestraße 5. Damit will das Kollektiv auf die Wohnungsnot in der Stadt Frankfurt aufmerksam machen. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Wir solidarisieren uns mit dem Kollektiv ‚Freiräume statt Glaspaläste‘. Die Besetzung im Gallus ist ein wichtiges Signal gegen die herrschende Wohnungspolitik in Frankfurt. Sie hat symbolischen Wert für das Gallus und für die ganze Stadt Frankfurt. Die Wohnungskrise ist real und bringt viele Menschen in Existenznöte. Die Stadt muss endlich allen Menschen lebenswerten Wohnraum bereitstellen und nicht nur den Reichen. Wir begrüßen es sehr, dass die Aktivist*innen selbst tätig geworden sind, weil die Stadt Frankfurt das Wohnungsproblem einfach nur ignoriert!“
Das Kollektiv fordert unter anderem, dass leerstehende Wohnungen für Wohnungssuchende kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Yilmaz kommentiert: „Es gibt knapp 100 Wohnungen, die selbst der Stadt Frankfurt gehören und einfach leerstehen. Und, dass obwohl Menschen auf der Straße oder in Notunterkünften leben müssen und keine Chance auf eine Wohnung haben. Die Stadt Frankfurt muss diese Wohnungen sofort bereitstellen. Alles andere ist unsozial!“
Yilmaz begrüßt auch die Forderung nach mehr Sozialwohnungen im Neubau: „Sozialwohnungen sind günstig und für viele bezahlbar. Die halbe Stadt hat Anspruch auf eine Sozialwohnung und weit und breit gibt es keine. Statt Luxusquartiere zu errichten, muss endlich Wohnraum für Menschen in prekären Lagen geschaffen werden. Die geplanten Hellerhöfe sind dabei kein Vorzeigeprojekt, sondern ein grün angestrichenes Aufwertungsprojekt im einst günstigen Gallus. Hier wird unnötiger, klimaschädlicher Abriss befeuert, Menschen gewaltsam verdrängt; es entstehen viele teure Mietwohnungen und nur ein sehr kleiner Anteil an Sozialwohnungen. Nur, weil keine Luxuseigentumswohnungen entstehen, ist das Projekt nicht automatisch sozial!“
Yilmaz abschließend: „Das Hausprojekt zeigt, wie es anders in der Stadt gehen kann: Solidarisch, offen und partizipativ! Eine Zwischennutzung des Hauses durch das Kollektiv ist das Mindeste!“