Im Juli 2022 wurde in einem Wohnhochhaus der Atzelberger Straße 62 eine umfassende Kernsanierung durch die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Holding im laufenden Mietbetrieb durchgeführt. Küche, Dusche und Toilette wurden in das gleiche, provisorisch eingerichtete Abstellzimmer verlagert. DIE LINKE. hat deswegen Fragen an den Magistrat gestellt, wie es zu diesen beklagenswerten Zuständen gekommen ist, wer die Verantwortung dafür trägt und wie für die Mieter*innen schnell Besserung erreicht werden kann. Die Antworten stehen seit Monaten aus. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Dass der Magistrat seit Monaten keine Antwort geben kann und will, ist eine Frechheit. Der Magistrat lässt somit Mieter*innen im Stich und billigt die katastrophalen Zustände bei einer öffentlichen Wohnungsgesellschaft. Die Baustelle ist längst abgeschlossen und es sind weit und breit keine Antworten oder gar Unterstützung in Sicht. Normalerweise muss der Magistrat innerhalb von maximal drei Monaten antworten. Wir haben die Anfrage Anfang August gestellt und hätten längst Antwort erhalten sollen. In der Sitzung des Planungsausschusses im Dezember wurde die Frist um weitere drei Monate verlängert. Das ist politisches Versagen!“
Yilmaz kritisiert die anhaltende Untätigkeit des Magistrats: „Es ist unzumutbar, dass die Betroffenen so lange auf einer riesigen Baustelle unter katastrophalen hygienischen Umständen leben mussten. Nicht einmal Ersatzwohnungen wurden bereitgestellt. Und nicht nur das, neben umfassenden Baumaßnahmen inklusive Baulärm und Baudreck mussten die ABG-Mieter*innen in der gleichen provisorisch eingerichteten Abstellkammer duschen, kochen und ihre Notdurft verrichten. Das geht gegen jegliche Prinzipien von Wohnqualität und ist einfach nur eklig. Küche und Bad müssen getrennt sein. In solchen dringlichen Fällen hätte der Magistrat das Gesundheitsamt alarmieren müssen. Dass das nicht passiert ist, ist fahrlässig.“
Der Magistrat habe die Kontrolle über die ABG Holding. Yilmaz abschließend: „Es ist mehr als beklagenswert, wie ignorant die Stadtregierung mit ihren Mieter*innen umgeht. Die ABG agiert hier wie eine private Vermieterin, die Entmietungspraktiken durchführt. Der Magistrat muss dieses mieter*innenunfreundliche Verhalten verhindern. Sie ist deshalb den Menschen aus der Atzelberger Straße 62 nicht nur eine Antwort schuldig, sondern auch eine Entschuldigung!“