2018 hat das Land Hessen für 212,5 Millionen Euro das Alte Polizeipräsidium an die Gerchgroup AG verkauft. Das Gebäude steht seit über 20 Jahren leer. Nun wurde der Aufstellungsbeschluss geändert, weil die Erhöhung eines der Hochhäuser von 145 auf 175 Meter angestrebt wird (M203/22). Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Trotz des riesigen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum wurde das Alte Polizeipräsidium vom Land Hessen meistbietend verkauft. Fünf Jahre lang ist seitdem nichts passiert. Das Gebäude verfällt immer weiter. Grund dafür kann nur spekulativer Leerstand sein, denn ein Weiterverkauf ist nicht ausgeschlossen. Die Gerchgroup bezeichnet sich selbst sogar als ‚zwischeninvestierender Projektentwickler‘. Das spricht für sich.“
Auf dem Standort seien zwei Hochhäuser geplant, unter anderem ein 130 Meter hoher Büroturm. Yilmaz kritisiert: „Das andere Hochhaus soll mit 175 statt 145 Metern nun noch höher gebaut werden. Das entspricht einer Erweiterung um 30 Meter! Das bedeutet nicht nur deutlich mehr Luxuswohnungen und höhere Renditeerwartungen, sondern ein noch klimaschädlicheres Hochhaus, dessen Bau enorm viel CO2 produziert und Ressourcen verbraucht. Immer höhere Wolkenkratzer sind aus der Zeit gefallen und ein Unding in Zeiten der Klimakrise. Die erweiterte Bauhöhe soll das ganze Projekt noch profitabler machen und die Refinanzierung sichern, während fast kein Sozial- und bezahlbarer Wohnraum entsteht. Das ist ein trauriges Beispiel für die investor*innenfreundliche Politik der Stadt Frankfurt, da Pläne immer wieder im Sinne des Investors geändert werden.“
Das Alte Polizeipräsidium stehe für eine verfehlte Stadtentwicklung. Yilmaz abschließend: „Auf dem ehemaligen Polizeipräsidium hätte ein sozialökologisches Vorzeigequartier entstehen können mit einem hohen Anteil an Sozialwohnungen, studentischem und gemeinschaftlichem Wohnen in nachhaltiger Bauweise. Das alles wird nicht umgesetzt, denn die Profitinteressen haben Vorrang. DIE LINKE. lehnt eine Erweiterung der Bauhöhe entschieden ab.“