Beim Projekt Hilgenfeld nördlich des Frankfurter Bergs kommt es zu einer mindestens einjährigen Verzögerung. Mit dem Bau soll frühestens 2024 begonnen werden. Bei dem Projekt sollen auf 40 Prozent der Fläche geförderter Wohnraum und auf 15 Prozent der Fläche gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnformen entstehen. Seit 2019 erhielten insgesamt sechs Projekte den Zuschlag, um ihre Vorhaben zu verwirklichen. Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert:
„Die massive Verzögerung schafft große Unsicherheiten und ist ein herber Rückschlag für die vielen Wohnprojekte, die seit Jahren um die Realisierung ihrer Vorhaben kämpfen. Darunter sind viele Familien, die dringend dauerhaft günstigen Wohnraum für sich und ihre Kinder benötigen. Die Verzögerung durch die ABG gleicht einer Absage an die Wohnprojekte: Ein Wohnprojekt ist bereits abgesprungen, zudem droht der Rückzug weiterer Projekte. Das wäre eine Katastrophe! Die ABG schiebt damit den Bau geförderter Wohnungen und gemeinschaftlichen Wohnraums auf die lange Bank und riskiert den existentiellen Ruin der Wohngruppen.“
Die ABG müsse jetzt sofort mit dem Bau des Projekts Hilgenfeld beginnen. Yilmaz kritisiert: „Auch 2024 werden die Baukosten nicht niedriger sein. Auf eine Kostenreduzierung zu hoffen, ist nicht nur ungewiss, sondern schiebt den Bau bezahlbaren und gemeinschaftlichen Wohnraums in weite Ferne. Die ABG ist wirtschaftlich gut aufgestellt und muss jetzt investieren, statt Schreckensszenarien an die Wand zu malen. Für eine soziale Wohnraumversorgung braucht es jetzt Investitionen!“
Die finanziellen Rahmenbedingungen für Wohnprojekte hätten sich massiv verschlechtert. Yilmaz abschließend: „Baukosten, Materiallieferengpässe, städtische Vorgaben und insbesondere die explodierenden Bodenpreise erschweren das Leben der Wohnprojekte. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen muss die Stadt Frankfurt jetzt finanzielle Entlastung durch die Senkung des Erbbauzinssatzes schaffen. DIE LINKE. fordert, dass der Zinssatz von 2,5 auf 0,5 Prozent gesenkt wird. Nur dann haben die Wohnprojekte eine Chance auf Realisierung. Der Magistrat muss die stadteigene ABG in die Pflicht nehmen. Sie muss als Vorbild für die anderen Wohnungsunternehmen in die wohnungspolitische Offensive gehen.“